Beschreibung
Wie stehen Christentum und Platonismus zueinander? Sind sie völlig zusammendenkbar? Oder einander ausschließend? Welche geschichtlich aufgetretene Systematik – im Christentum und im Platonismus – wird problematisch, wenn ersteres, welche, wenn letzteres gilt? Vieles scheint einfach identisch: Der Gott ist, er ist eins, gut, alles prinzipientheoretisch begründend und vollendend. Der Kosmos ist von ihm hervorgebracht, strukturiert und erhalten. Das Entscheidende des Menschen ist seine Seele, diese ist unsterblich. Da sind aber auch andere Dinge: Inkarnation, Körperlichkeit, auch Zeitstrukturfragen, und natürlich – Frage der Fragen – die Interpretation des Einen selbst: transzendent monistisch oder trinitarisch. Ist das christliche Ernstnehmen des Einzelnen, des Leibes, der Vielen intellektuelle Schwäche oder größere Weisheit? Ist das nicht etwas, das – gerade auch intellektuell – die neuplatonische Konzentration auf einen rein jenseitigen Gott überwindet, eine Transzendenz in die Immanenz etwa gar? Da kann man letztlich sehr klare, wenngleich natürlich – beliebigkeitsfrei – unterschiedliche Antworten geben, wie sie denn eben in unserer Tradition gegeben worden sind. Einige Stufen dieser Antworten werden in diesem Band abgeschritten.
Der Herausgeber Michael Wladika, Studium der Philosophie und Anglistik in Wien und Aberdeen (Schottland); 1991 Mag. phil.; 1995 Dr. phil.; 2004 Habilitation im Fach Philosophie. 1996-2009 zunächst Assistent und (ab 2006) Privatdozent und Lehrbeauftragter an der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg. Seit 2004 zusätzlich externer Dozent am Institut für Philosophie der Universität Wien. Seit 2009 Professor für Philosophie am International Theological Institute (ITI) in Trumau bei Wien.