Beschreibung
Die vorliegende Arbeit ist eine historische, entstehungsgeschichtliche und systematische Untersuchung über die juridischen Metaphern der Kritik der reinen Vernunft (KrV), die in dem Bild des Gerichtshofes der Kritik als des Gerichtshofes der Vernunft beinhalten sind. Daraus ergibt sich jedoch eine thematische Einschränkung. Die Auseinandersetzung mit inhaltlichen Fragen der KrV gehört nicht zum Schwerpunkt dieser Untersuchung, obwohl man gewiss der textimmanenten Erläuterung einiger Stellen der KrV nicht ausweichen kann. Das Hauptziel besteht vielmehr darin zu erforschen, wie die juristische Terminologie und die Rechtwissenschaft überhaupt auf den methodologischen Aufbau der KrV und auf ihren Werdegang einen entscheidenden Einfluss ausgeübt haben. Die zahlreichen juridischen Metaphern, die in strategischen Stellen der KrV vorkommen, weisen alle, vielleicht indirekt und noch interpretationsbedürftig, auf den „juristischen methodologischen Ursprung“ des Kritizismus Kants hin.
Der Autor:
Diego Kosbiau Trevisan promovierte 2015 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und an der Universidade de São Paulo (USP), Brasilien. Derzeit arbeitete er an der Universidade Estadual de Campinas (UNICAMP), Brasilien, mit den Schwerpunkten Politische Philosophie und Rechtsphilosophie der deutschen Aufklärung.