Beschreibung
Können wir in einer von Flüchtigkeit und Materialisierung geprägten schnelllebigen Zeit noch „echte“ Gefühle füreinander haben? Manuela Fabro beschäftigt sich mit der Frage, ob soziale Gefühle im Zeitalter der Beschleunigung noch authentisch sind. Im Mittelpunkt der Authentizitätsanalyse steht die Digitalisierung bzw. Virtualisierung als besonders brisante Beschleunigungsentwicklung. Mithilfe von drei erarbeiteten Authentizitätskriterien – Spontaneität, Aufrichtigkeit und Charakter – und unter Berücksichtigung konzeptioneller Grundlagen aus der Emotionsphilosophie (Intentionalität und Gesamtheit, Evaluation und Lenkung, emotionale Atmosphären sowie leiblich-emotionale Kommunikation) diskutiert die Autorin die Authentizität der Liebe und Empathie in virtuellen Welten. Daran schließt sich eine ethische Betrachtung, die die Möglichkeit der Kontrolle von Gefühlen, deren Angemessenheit sowie Wege der Entschleunigung zur Förderung direkter zwischenmenschlicher Erfahrungen umfasst. Authentische Gefühle können in der Beschleunigungszeit Bestand haben, wenn man in ihr Entschleunigungskapazitäten fi ndet und in die digitale und reale soziale Welt integriert.
Die Autorin Manuela Fabro studierte Philosophie, Vergleichende Literaturwissenschaft und Neuere Geschichte. Sie promovierte in Philosophie an der Technischen Universität Berlin und besuchte die Graduate School der City University of New York im Rahmen eines Forschungssemesters.