Beschreibung
Anhand von zwei zentralen Schriften Hans Blumenbergs – den Paradigmen zu einer Metaphorologie (1960) und der Arbeit am Mythos (1979) – widmet sich der Band einer Relektüre der ausgefeilten gedanklichen wie sprachlichen Verfahrensweisen, die der Philosoph zumeist unkommentiert zum Einsatz bringt. Gefragt wird damit nicht nur nach den spezifischen Darstellungsmitteln der Texte und dem Verhältnis, das diese zu den verhandelten Themenkomplexen unterhalten, sondern auch, inwiefern deren reichhaltiges Arsenal an Denk- und Ausdrucksweisen gegenwärtig Anschlussmöglichkeiten für kulturanalytische Fragestellungen bereithält. Die Beiträge stammen von: Thomas Ballhausen, Eckhardt Köhn, Sebastian Lederle, Oliver Müller, Wolfgang Müller-Funk, Mauro Ponzi, Vahidin Preljevic, Matthias Schmidt, Tanja Veverka, Luca Viglialoro und Rüdiger Zill.
Inhalt;
M. Schmidt / W. Müller-Funk: Einleitung – I. PARADIGMEN: R. Zill: Nackte Wahrheiten – Zur Metaphorologie der Theorie der Unbegrifflichkeit bei Hans Blumenberg – O. Müller: Über ein „Ärgernis“ der phänomenologischen Anthropologie. Blumenbergs Umfiktionen am Beispiel des Sichtbarkeitstheorems – M. Schmidt: Der Gestus des Metaphorologen. Zu einigen insinuierten Überschüssen der Paradigmen – II. ARBEIT AM MYTHOS: M.A. Hainz: Was aber, wenn doch..? Close reading zu/mit Blumenbergs Arbeit am Mythos – E. Köhn: „Keiner von den Großen“. Hans Blumenbergs „Faust“ – T. Veverka: Den Zufall zähmen: Verfahrensweisen des Mythos als Sinn- und ordnungsstiftende Strategien – III. ANSCHLÜSSE: M. Ponzi: Exkurs: Eine andere Mythologie der Moderne. Walter Benjamins „kopernikanische Wendung“ – L. Viglialoro: Aus der Distanz. Paradigmen einer Schreibanthropologie bei Blumenberg und Nancy – G. Tscholl: Die Geografie des Lesers: Wie Hans Blumenberg das Ich vermisst – W. Müller-Funk: ‚Bedeutsamkeit‘. Blumenbergs Kategorie auf Wanderschaft zu einer kulturellen Theorie des Narrativen – T. Ballhausen: Blumenberg liest Jünger. Vorläufige Gedanken über lunare Verhältnisse.
Die Herausgeber:
Prof. Dr. Wolfgang Müller-Funk ist Kultur- und Literaturtheoretiker. Er lehrt am Institut für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität Wien.
Dr. Matthias Schmidt promovierte zur Refokalisierung von Theorie im Exil bei Walter Benjamin und Siegfried Kracauer. Er lehrt am Institut für Germanistik der Universität Wien und an der New Design University, St. Pölten.