Beschreibung
Martin Heidegger zählt mit seinem umfassenden Œuvre zu den einflussreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Hierbei nimmt die Zeitphilosophie in seinem Denken eine zentrale Rolle ein. Prägend für Heideggers Werk ist zudem die grundlegende Änderung seines Ansatzes nach der „Kehre“. Mit der „Kehre“ wendet Heidegger sich von dem sein Frühwerk prägenden fundamentalontologischen Ansatz ab und verfolgt ein verstärkt seinsgeschichtliches Denken. In der vorliegenden Arbeit unterzieht der Autor sämtliche zeitphilosophische Schriften Heideggers einer kritischen Bewertung im Hinblick auf die Bedeutung der Zeit für das menschliche Sein. Dabei folgt die Untersuchung der These, dass sich die für Heidegger zentrale Kehre zwischen Früh- und Spätwerk in der Zeittheorie nicht nachweisen lässt. Losgelöst von dem oft eigenwilligen heideggerschen Sprachjargon zeigt der Autor über die verschiedenen Schaffensperioden hinweg eine zusammenhängende Gesamtentwicklung der Zeittheorie auf. Besonders betont werden die aristotelischen, neukantianischen und phänomenologischen Einflüsse, welche Heidegger dazu inspirierten, die ontologische Begründbarkeit von Zeit zu hinterfragen sowie die Bedeutung von Zeit für das menschliche Bewusstsein und dessen Subjektivität zu betonen.
Der Autor:
Christian Kube studierte Philosophie, Alte Geschichte und Religionswissenschaft und promovierte mit der vorliegenden Arbeit an der Universität Münster. Beruflich ist er als Projektmanager und Freigeist tätig.