Beschreibung
Beschreibung:
Nur wenige biotechnologische Errungenschaften der Vergangenheit haben so viel Aufmerksamkeit erregt wie das neu entwickelte Verfahren zur Genom-Editierung CRISPR/Cas9. Es verspricht weitreichende Anwendungen in der Medizin, zum Beispiel durch neue Therapieansätze oder die vorgeburtliche Korrektur von schweren Erbkrankheiten. Zunehmend wird sogar über die Möglichkeiten verbessernder Eingriffe in das menschliche Erbgut spekuliert. Doch neben diesen Potenzialen gibt die neue Technik zur Genom-Editierung auch Grund zu ernsthaften Bedenken, etwa über soziale Folgen oder hinsichtlich möglicher Eingriffsrisiken. Dies gilt umso mehr, da die Wirkung der genetischen Veränderung auch künftige Generationen betreffen kann. Der Thüringentag für Philosophie 2016 befasste sich mit diesen Herausforderungen. Mediziner, Philosophen und Juristen diskutierten die Chancen, Erwartungen und Risiken der Genom-Editierung. Der vorliegende Band versammelt die überarbeiteten und aktualisierten Beiträge der Tagung und ergänzt diese mit weiterführenden Aufsätzen.
Inhalt:
Vorwort – A. M. Müller / S. Strack: Neue Genome-Editing-Techniken: Von den Grundlagenwissenschaften zur Konsensbildung in Wissenschaft und Gesellschaft – C. Hübner: Genome Editing – Eine humangenetische Perspektive – R. Ranisch: CRISPR- Eugenik? – Kritische Anmerkungen zur historischen Bezugnahme in der gegenwärtigen Verhandlung der Genom-Editierung – N. Münch: Widerfahrnisse des Selbst – Habermas’ Kritik einer genetischen ,Verbesserung‘ des Menschen – W. Eberbach: Genom Editing und Keimbahntherapie – brauchen wir ein Moratorium? – N. Knoepffler: CRISPR/Cas und genetische Präimplantationsdiagnostik – wesentliche Anwendungsmöglichkeiten – N. Knoepffler / N. Münch: Genetisches Enhancement: katholisches Lehramt und Philosophie im Gespräch – N. Knoepffler / E. R. Westphal: Genome Editing mit CRISPR/Cas9 – Homo Deus? – C. Gyngell / T. Douglas / J. Savulescu: Ethik der keimbahnverändernden Gen-Editierung.
Die Herausgeber:
Dr. Robert Ranisch ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Ethik und Bildung des Internationalen Zentrums für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen.
Prof. Dr. Albrecht M. Müller ist Wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Experimentelle Molekulare Medizin der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Prof. Dr. Christian Hübner ist Leiter des Instituts für Humangenetik am Universitätsklinikum Jena.
Prof. Dr. mult. Nikolaus Knoepffler ist Leiter des Ethikzentrums der Universität Jena.