Beschreibung
Wie kein anderer Philosoph hat Friedrich Nietzsche das eigene Denken in den Dienst der Frage, wie das Leben bedingungslos bejaht werden könne, gestellt. Darüber herrscht in der von unzähligen Kontroversen bestimmten Nietzsche- Forschung ausnehmende Einigkeit. Kaum eine Deutung kommt umhin, auf Nietzsches Streben nach einem Ja zum Leben zu verweisen. Die vorliegende Studie geht über die vornehmlich punktuelle Beleuchtung der Lebensbejahung bei Nietzsche hinaus, indem sie diese als das zentrale Moment in seinem Denken herausstellt. Es wird gezeigt, dass die Suche nach dem Ja zum Leben die eigentliche Grundlage von Nietzsches Schaffen bildet. Diese Suche bindet das vielgestaltige Werk zu einem Ganzen zusammen und erklärt somit zugleich den Wandel seines Denkens in den differenten Werkphasen. Dabei wird deutlich, dass Nietzsche das Problem der Lebensbejahung an die Frage nach der Ursache allen Wertes menschlichen Daseins bindet. Die damit erfolgende Verschränkung von Lebensbejahung und Ursachenfrage lässt offenbar werden, dass der Weg zum Ja für Nietzsche primär der Weg des Philosophen ist. Sein Werk soll das Zeugnis eines solchen Wandels sein.
Die Autorin:
Christina Kast wurde im Sommer 2017 mit dieser Studie im Fach der Philosophie an der Universität Passau promoviert. Sie ist aktuell Postdoktorandin und Lehrbeauftragte an der Universität Passau. Im Mittelpunkt ihrer aktuellen Forschung steht das Verhältnis von Wahrheit und Leben in den lebensphilosophischen Strömungen des 19. und 20. Jahrhunderts.