Beschreibung
Als ‚germanisch‘ wahrgenommene Stoffe und Motive sind in vielfältigen Formen und Gestalten in Politik, Kunst und Literatur anzutreffen. Man findet sie in unterschiedlichen Kulturen und geistigen Milieus. Ihre Verwendung ist ein internationales, überzeitliches, medien- und ideologieübergreifendes Phänomen. Ihre Funktionalisierung in der skandinavisch-, deutsch- und niederländischsprachigen Literatur von der Vorromantik bis ins Jahr 2013 ist Gegenstand dieses Buches. Im Zentrum steht die Frage, welche Bedeutung die ‚germanischen‘ Stoffe in den Literaturen hatten, welches ‚Germanenbild‘ jeweils entworfen wurde und welche Funktion ihm zukam. Ausgehend von der Annahme, dass jede Verwendung aus der Gegenwart heraus geschieht und eine Formung für die Gegenwart beinhaltet, wird untersucht, wie das ‚Germanenbild‘ in der jeweiligen Gegenwart des Textes ausgeformt und verwendet wurde. Hierzu wird u.a. auf Prozesse des Nationbuilding, völkische Strömungen und antifaschistische Bewegungen eingegangen.
Der Autor:
Philipp Schmidt studierte Skandinavistik, Niederlandistik und Germanistik in Göttingen, Berlin und Schweden. Nach Abschluss des Studiums erhielt er ein Promotionsstipendium und arbeitete u.a. als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin.