René Ebersbach (Hrsg.), Matthias Kettner (Hrsg.), Ulrich Weger (Hrsg.), Peter Heusser (Hrsg.)

Freiheit?!

Freiheitsbewusstsein – Neurowissenschaftliche Tatsachen – Gesellschaftliche Bedeutung

Erscheinungsdatum: 01.12.2019, 158 Seiten ISBN: 978-3-8260-6632-0
Fachgebiet: Reihe: Wittener Kolloquien für Humanismus, Medizin und PhilosophieBand: 7

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Beschreibung

Freiheit?! Angesichts der vielfältigen Abhängigkeiten und Bedingungen menschlichen Seins, angefangen von kultureller und politischer Unfreiheit über die undurchsichtigen Tiefen der Psyche und ihrer Vorerfahrungen und Strukturen bis hin zur Abhängigkeit vom Körper – insbesondere vom Gehirn – wächst in den letzten Jahrzehnten das Bewusstsein der Unfreiheit des Menschen. Die zentralen humanistischen Eigenschaften freien Denkens und Handelns sind vielfach in Frage gestellt, in den letzten Jahrzehnten besonders von Seiten der Neurowissenschaften. Welche Konsequenzen sollten wir vernünftigerweise daraus ziehen? Wir sollten uns die lebensweltliche Freiheitserfahrung nicht ausreden lassen. Denn die Möglichkeit zu freier Motivbildung, Entscheidung und Handlung, natürlich immer innerhalb der sozialen, psychischen und körperlichen Abhängigkeiten, ist ein Phänomen, das ohne Zweifel erfahren und nicht ohne Selbstwiderspruch bestritten werden kann. Mit der ursprünglichen Freiheit des Akteurs geht die Verantwortung für das eigene Denken und Handeln einher. Wichtige Errungenschaften der Moderne wie die politischen Freiheiten und die Grundfreiheiten der personalen Existenz beruhen auf einer allgemeinen Anerkennung der Freiheit des personalen Akteurs, ebenso die vom Zivil- und Strafrecht zugestandene Verantwortungsfähigkeit und Selbstbestimmung des erwachsenen Individuums.
Die Erfahrung der Freiheit erweist sich als durchaus vereinbar mit neurowissenschaftlichen Erkenntnissen und mit der Aufklärung über vielfältige seelische und gesellschaftliche Abhängigkeiten. Im vorliegenden Band sind Positionen aus Philosophie, Physik, Neurowissenschaften, Medizin, Anthroposophie und Psychologie zu einem Plädoyer für eine Freiheit versammelt, die inmitten von vielen unfrei machenden Faktoren dennoch realistisch behauptet werden kann.

Inhalt:
B. Falkenburg: Das Dilemma von Determinismus und Freiheit: Was bedeutet die Hirnforschung für die menschliche Existenz? – R. Ebersbach / S. Schmidt: Das Bereitschaftspotential, das Libet-Experiment und die langsamen Hirnpotentiale: ein neurophänomenologischer Blick auf den freien Willen – M. Kraska: Ist eine naturwissenschaftliche Deutung der Libet-Experimente die einzig gültige? Ein Vorschlag für einen erweiterten Bezugsrahmen – C. Tewes: Der akteurskausale Libertarismus. Eine anthropologische und wissenschaftstheoretische Annäherung – P. Heusser: Zur Aktualität von Rudolf Steiners „Philosophie der Freiheit“ (1894/1918) im Kontext der heutigen Freiheitsdebatte – W. Tress: Das Unbewusste und die Freiheit – eine tiefenpsychologisch-philosophische Analyse – M. Kettner: Fortschritt im Bewusstsein der Unfreiheit. Über die gesellschaftliche Bedeutung der Freiheitsfrage.

Erschienen in der Reihe Wittener Kolloquien für Humanismus, Medizin und Philosophie.

Die Herausgeber:
Dr. med. René Ebersbach, Medizinstudium und Promotion an der Ludwig- Maximillians-Universität in München, aktuell in fachärztlicher Weiterbildung. Univ.-Prof. Dr. phil. Matthias Kettner, seit 2002 Professor für praktische Philosophie an der Universität Witten/Herdecke, Dekan der Fakultät für das Studium fundamentale 2004–2007. Forschungsdekan seit 2007.
Univ.-Prof. Ulrich Weger, Ph.D., seit 2012 Lehrstuhlinhaber des Lehrstuhls für Grundlagen der Psychologie an der Universität Witten/Herdecke.
Univ. Prof. Dr. med. Peter Heusser, MME (UniBe), seit 2017 Inhaber der Seniorprofessur für Medizinische Anthropologie, Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke.

Zusätzliche Information

Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten158
Erscheinungsdatum01.12.2019
ISBN978-3-8260-6632-0   //   9783826066320
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
ReiheWittener Kolloquien für Humanismus, Medizin und Philosophie
Reihe Nr.7
InhaltsverzeichnisB. Falkenburg: Das Dilemma von Determinismus und Freiheit: Was bedeutet die Hirnforschung für die menschliche Existenz? – R. Ebersbach / S. Schmidt: Das Bereitschaftspotential, das Libet-Experiment und die langsamen Hirnpotentiale: ein neurophänomenologischer Blick auf den freien Willen – M. Kraska: Ist eine naturwissenschaftliche Deutung der Libet-Experimente die einzig gültige? Ein Vorschlag für einen erweiterten Bezugsrahmen – C. Tewes: Der akteurskausale Libertarismus. Eine anthropologische und wissenschaftstheoretische Annäherung – P. Heusser: Zur Aktualität von Rudolf Steiners „Philosophie der Freiheit“ (1894/1918) im Kontext der heutigen Freiheitsdebatte – W. Tress: Das Unbewusste und die Freiheit – eine tiefenpsychologisch-philosophische Analyse – M. Kettner: Fortschritt im Bewusstsein der Unfreiheit. Über die gesellschaftliche Bedeutung der Freiheitsfrage.
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Ebersbach, René

Dr. med. René Ebersbach, Medizinstudium und Promotion an der Ludwig-Maximillians-Universität in München, aktuell in fachärztlicher Weiterbildung.

Heusser, Peter

Univ. Prof. Dr. med. Peter Heusser, MME (UniBe), Medizinstudium an der Universität Bern, Promotion an der Universität Basel. Seit 2009 Inhaber des Gerhard Kienle Lehrstuhls für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin, Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke. Wissenschaftliche Tätigkeit im Bereich anthroposophische Onkologie und Lebensqualität, homöopathisch potenzierte Substanzen, Kunsttherapie, Ausbildungsforschung, Medizintheorie und Medizinische Anthropologie.

Kettner, Matthias

Weger, Ulrich

Prof. Ulrich Weger Ph. D. studierte Psychologie. Er arbeitet als Professor für Grundlagen der Psychologie an der Universität Witten/Herdecke und wirkt mit im Aufbau und der Leitung des integrierten Begleitstudiums Anthroposophische Medizin und Psychologie an der Universität Witten/Herdecke.