Beschreibung
Ist Autorität unerlässlich für ein geordnetes Zusammenleben oder eine fragwürdige Form des Machtgefälles? Oder ist sie beides? Auch heute noch zeigt sich einerseits ein Verlangen nach Autoritäten, deren Richtschnur uns spürbare Erleichterung stiftet. So wird etwa der Arzt oder die Ministerin zu einer einstweilen willkommenen Autorität. Andererseits wird Autorität als eine bedrohliche Form der Hierarchie hinterfragt. Zwischen diesen Polen pendelt Autorität – und zwischen Theorie und Praxis.
Ausführungen zu diesen Fragen standen im Mittelpunkt des Thüringentags für Philosophie 2017. Das vorliegende Buch versammelt die überarbeiteten Vorträge der Tagung, sowie zwei zusätzliche zur Thematik passende Beiträge.
Inhalt:
Vorwort – W. Schweidler: Autorität – P. Stekeler-Weithofer: Autorität als Urheberschaft von Macht – N. Knoepffler: Autorität – Bocheńskis Überlegungen mit Milgram weitergedacht – C. Lieberknecht: Autorität in der Politik – Ein Erfahrungsbericht – K. Dicke: Über Autorität in der Politik – C. Kähler: Non vi sed verbo. Konstruktionen von Autorität in der Kirche – K.-M. Kodalle: Die Autorität der Kirchen in der Außenperspektive. Wachsende religiöse Gleichgültigkeit und das gesellschaftliche Bedürfnis nach Moralagenturen – C. Warns: Aspekte der Autorität in Unternehmen – R. Albrecht: Mindful Leadership und personale Autorität von Führungskräften unter den Bedingungen von Digitalisierung und Beschleunigung – W. Meißner: Halbgötter in weiß – Autorität in der Medizin – T. Rudolph: Autorität im klinischen Alltag – N. Berkemeyer: Autorität in schulpädagogischer Perspektive – Ein umstrittener Begriff.
Die Herausgeber:
Prof. Dr. mult. Nikolaus Knoepffler ist Leiter des Ethikzentrums der Universität Jena.
Dr. Klaus-M. Kodalle, Professor em. für Praktische Philosophie, Friedrich- Schiller-Universität Jena.
Tina Rudolph ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für angewandte Ethik der Friedrich-Schiller-Universität, Jena.