Beschreibung
Dieser Band diskutiert in vier Studien das Paradigma der Literary Disability Studies in der germanistischen Literaturwissenschaft. Damit wird das Feld der Literaturwissenschaft unter dem Aspekt des interdisziplinären Profils der Disability Studies entscheidend erweitert.
Die Beiträge stellen die Themen einer Theorie und Praxis der Disability Studies in der Literaturwissenschaft in den Mittelpunkt. Der Erkenntnisgewinn der Disability Studies für die Germanistik wird aus grundsätzlicher Perspektive diskutiert. Im Einzelnen werden die Möglichkeiten der Interpretation von Behinderung jenseits ihrer bloßen Semantisierung in der Literatur, die kulturelle und literarische Konzeptualisierung von Behinderung im Kinder- und Jugendbuch und bei Thomas Bernhard sowie der diskursive Zusammenhang von Intersektionalität, Gender und Disability Studies in der Literaturwissenschaft analysiert. Eine weiterführende Bibliografie am Ende des Bandes dient der leichteren Orientierung.
Inhalt:
Vorwort – A.-R. Nowicki: Raus aus der semiotischen Falle: Die Herausforderungen und Potenziale einer Disability Studies-Perspektive in der Germanistik – G. Dommes: „Hoffentlich […] nicht normal“: Behinderung als Thema der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur – M. Luserke-Jaqui: Thomas Bernhard Ein Fest für Boris (1970). Behinderung als kulturelles Deutungsmuster in Literatur und Literaturwissenschaft? – L. Wille: Von Diskriminierung zu Intersektionalität, von den Disability Studies zu einer transdisziplinären Literaturwissenschaft. Oder: Die Krux der Normativität und die Notwendigkeit einer intersektionalen Perspektive – Weiterführende Bibliografie.
Der Herausgeber:
Prof. Dr. Matthias Luserke-Jaqui lehrt Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der TU Darmstadt.