Beschreibung
Populäre Musik, Popmusik oder Popularmusik: Für welchen Signifikanten man sich auch entscheidet, sein Signifikat ist in unserem Leben allgegenwärtig. Wenn man in der literaturwissenschaftlichen Forschung an Popularmusik denkt, dann primär deswegen, weil ihr Einfluss auf literarisches Schreiben unbestreitbar ist. Man fragt sich, wie Popularmusik Literatur und Literaten anregt, nicht aber wie die Literatur die Popularmusik stimuliert. Selten reflektiert man Songs als Austragungsort literarisch-relevanter Themen und Fragestellungen. Gleichzeitig lässt sich nachweisen, dass sich viele Figuren der Weltliteratur in Popsongs wiederfinden lassen.
Im Zentrum dieser Arbeit stehen drei von Ihnen: Ikarus, Jesus und Faust. Um der Frage nachzugehen, warum sich ausgerechnet diese Figuren in der Popularmusik so großer Beliebtheit erfreuen, soll ein Instrumentarium vorgestellt werden, das es Literaturwissenschaftlern ermöglicht, sich produktiv auf thematologische Spurensuche in einem auditiven Medium zu begeben.
Ziel der Analysen ist, diese drei Grenzgänger als Figuren lesbar zu machen, die im Popsong nicht zum ironischen und unverbindlichen Spielball der Postmoderne werden, sondern die sich vielmehr dafür anbieten, ein postpostmodernes Bedürfnis nach Stabilität und Verbindlichkeit auszudrücken.
Der Autor:
Markus Schleich studierte Komparatistik, Anglistik und Psychologie in Saarbrücken, Athen und Paris und promovierte mit der vorliegenden Arbeit an der Universität des Saarlandes. Seit 2018 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Eichstätt-Ingolstadt und der Universität Kassel.