Beschreibung
Man spricht schon zeitgenössisch von einem regelrechten „Asienfieber“, als um 1900 die Faszination für die Kunst Asiens in der Malerei, Musik und Dichtkunst kaum eine Grenze zu kennen schien. Der Erfolg von Hans Bethges Anthologie Die chinesische Flöte (1907) fügt sich in diese widerspruchsvollen Konstellationen von Exotismus und kolonialer Expansion, weltabgewandter Reflexion und literarischem Aufbruch ein. Bethges Sammlung hat mit Gustav Mahlers Lied von der Erde (1911) jene Verdichtung erfahren, die Bethges Gedicht zum Inbegriff einer west-östlichen Wahlverwandtschaft gemacht haben.
Der Band versammelt globalhistorische Untersuchungen zu Hans Bethge und der kolonialen Literatur um 1900, zu Mahler und dem Exotismus in der Musik, den literarischen Bewegungen in China und den Globalisierungen der Kultur in den Weltausstellungen.
Die Herausgeber:
Gerhard Lauer ist Professor für Digital Humanities an der Universität Basel. Zuletzt erschienen Johann Friedrich Blumenbach. Race and Natural History, 1750–1850 (zus. mit N. Rupke, 2019) und Wilhelm von Humboldt. Schriften zur Bildung (2017).
Yixu Lu ist Professorin für Germanistik an der University of Sydney. Zuletzt erschien The World Within: Self-perception and images of the Other in German literatures and cultures (zus. mit A. Bandhauer, T. Lay, P. Morgan, 2018).