Hubert Roland

Magischer Realismus und Geschichtsbewusstsein in der deutschsprachigen Literatur

Erscheinungsdatum: 01.02.2021, 274 Seiten ISBN: 978-3-8260-6931-4
Fachgebiet:
Autor*innen:Hubert Roland

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Beschreibung

Während das in der Weltliteratur populäre Leitmotiv des magischen Realismus in Lateinamerika um 1950 einsetzt, bestimmt ihn die deutsche Literaturgeschichtsschreibung als historischen Begriff und Phänomen der späten Moderne, das allein bis in diese Nachkriegsjahre wirksam sei. Der deutschsprachige magische Realismus wird durch ein konsequentes Geschichtsbewusstsein geprägt, dem sich diese Studie widmet. Als Illustration einer Poetik der »magischen Transgression« des Wirklichen (J. Schuster) sorgen die hier untersuchten Werke von Ilse Aichinger, Ernst Jünger, Hermann Kasack, Elisabeth Langgässer, George Saiko u.a. für ästhetische Kontinuitäten vor und nach dem Nationalsozialismus. Ihr wenigstens implizites »Störpotenzial« verarbeitet unmissverständlich die Traumata der beiden Weltkriege und die Unruhen der deutschen Geschichte, die mit poetischen Mitteln kritisch hinterfragt werden. Weitere konstitutive Merkmale sind eine besondere Raumsemantik der Schwellenorte, eine Vorliebe für Identitätsstörungen und epiphanische Augenblicke der Bewusstseinserweiterung. Eine flexible Herangehensweise erlaubt einen ausgewählten Vergleich mit exemplarischen Werken aus dem Exil (von Alfred Döblin und Anna Seghers) sowie mit dem magisch-realistischen Erbe in Texten der Gegenwartsliteratur (von W.G. Sebald, Christa Wolf u.a.).

Der Autor:
Hubert Roland ist maître de recherches der belgischen Forschungsgemeinschaft (F.R.S.-FNRS) und Professor für deutsche Literatur und Komparatistik an der Université catholique de Louvain. Er war Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung an den Universitäten Marburg und Münster.

Zusätzliche Information

Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten274
Erscheinungsdatum01.02.2021
ISBN978-3-8260-6931-4   //   9783826069314
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Roland, Hubert

Hubert Roland ist maître de recherches der belgischen Forschungsgemeinschaft (F.R.S.-FNRS) und Professor für deutsche Literatur und Komparatistik an der Université catholique de Louvain. Er war Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung an den Universitäten Marburg und Münster.