Beschreibung
Friedrich Schillers Dramen reflektieren Problematiken, die nicht nur den Menschen um 1800, sondern auch unseren heutigen Alltag betreffen. So zeigen sie etwa auf, welche Mechanismen hinter Missverständnissen stecken, wie Manipulation funktioniert und inwiefern der Mensch permanent gezwungen ist, Rollen zu spielen, die ihm nicht entsprechen. Anhand der Sprechakttheorie von Austin und Searle sowie Webers Herrschaftstypologie, untersucht diese Arbeit die Wirkungsweisen von sprachlicher Kommunikation und theatraler Inszenierung in Schillers Wallenstein-Trilogie. Hierbei zeigt sich, inwiefern Sprache und Inszenierung der Genese von Macht dienen und welche Folgen dies für die Gesellschaft mit sich bringt. Das Problemfeld, das sich rund um die Thematik des kalkulierten Gebrauchs von Sprache und Rollenspiel auftut, wird als Merkmal für literarische Modernität herausgearbeitet.
Die Autorin:
Kathiana Meyer studierte Germanistik und Philosophie an der Universität Zürich, erhielt im Anschluss ein Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und war drei Jahre am Lehrstuhl von Prof. Dr. Sabine Schneider an der UZH tätig. Gegenwärtig arbeitet Kathiana Meyer als Gymnasiallehrerin.