Beschreibung
Ursprünglichkeit ist ein durch und durch romantischer Begriff. Denn die Antworten der Romantiker auf die im frühen 19. Jahrhundert gestellte Anfangsund Ursprungsfrage greifen weit in unser modernes kollektives Bewusstsein hinein. In der vorliegenden Untersuchung wird dem Anfangs- und Ursprungsbegriff auf unterschiedlichen Ebenen und mittels vielfältiger Analyse- und Interpretationsansätze im philosophischen und dichterischen Werk von Friedrich Schlegel, Novalis sowie den Brüdern Grimm nachgegangen und es werden seine expliziten wie impliziten Effekte, seine Wirk- und Gestaltungskraft auf die geistigen Vorstellungen und poetischen Darstellungen rekonstruiert. Auf diesem begrifflichen Fundament, das Anfang und Ursprung in ihren komplexen Bedeutungs-, Verweisungs- und Gebrauchszusammenhängen aufzeigt, werden in fünf groß angelegten Kapiteln prominente Diskurse und Vorstellungen ausgeleuchtet. Dazu gehören differenzierte Reflexionen zur Zeitlichkeit von Anfang und Ursprung, sowie zu den romantischen Vorstellungen von Urwelt, Ur- und Anfangsvolk, Ursprache und Sprachentwicklung, sowie zu einer Anfangs- und Ursprungsästhetik. Unter Einbezug der jeweils kulturgeschichtlichen, philosophischen, theologischen und naturwissenschaftlichen Horizonte gelingt eine genaue Profilierung der für die Romantik zentralen Denk- und Dichtungsfiguren.
Der Autor:
Andreas Freidl studierte den Studiengang ›Ethik der Textkulturen‹ und die Fächer Deutsch, Geschichte, Sozialkunde auf Lehramt an der Universität Augsburg. Mit der vorliegenden Arbeit wurde er an der Technischen Universität Chemnitz im Fach Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft promoviert.