Beschreibung
Die Beiträge des vorliegenden Bandes befassen sich mit der Erinnerung an die Vertreibung und Ermordung Hunderttausender Armenier*innen im Osmanischen Reich während des Ersten Weltkriegs (und bereits vorher). Sie stellen die Frage, ob es heute – hundert Jahre nach den Ereignissen – möglich ist, dass Armenier, Türken und Deutsche gemeinsam der Opfer gedenken und mit den Nachfahren trauern. Der Band präsentiert zum Teil unveröffentlichte historische Dokumente von Armin T. Wegner, Johannes Lepsius und Wilhelm Litten, die als Deutsche Zeugen der Vertreibung und des Massenmordes an den Armeniern wurden. Ein begleitender Kommentarteil erläutert die historischen Dokumente und die weiteren Beiträge referieren den neuesten Forschungsstand zum Thema, stellen die Frage, wie mit den »Wunden der Geschichte« im historischen Gedächtnis umgegangen werden kann, und untersuchen verschiedene Versuche literarischer, filmischer und bildkünstlerischer Art, das Gedächtnis von Aghet zu bewahren und neuen Generationen weiter zu vermitteln.
Die Herausgeber
Michael Hofmann ist Professor für Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik am Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Paderborn. Miriam Esau M.A. studierte Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Germanistische Sprachwissenschaft und Medienwissenschaft in Paderborn und ist wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik der Universität Paderborn. Ulrich Klan ist Komponist und Musiker, Herausgeber und Autor. Er studierte Musik und Sozialwissenschaften in Wuppertal und ist Mitbegründer von »Lebenslaute« – mit diesem bundesweiten Musiker*innen-Netzwerk für Zivilcourage erhielt er 2014 den Aachener Friedenspreis. Zahlreiche Tonträger-, Buch- und Aufsatzveröffentlichungen. Er ist Mitbegründer und Vorsitzender der internationalen Armin T. Wegner Gesellschaft e.V.