Beschreibung
Die Feiern und Veranstaltungen zum Hölderlin-Jahr 2020 sind in den Wellen der Pandemie untergegangen oder zu entsinnlichten Treffen in digitalen Sphären geschrumpft. Zahlreiche Projekte, mit denen ausgiebig geprüft werden sollte, ob Hölderlins Werk uns noch begeistern und kraft der Begeisterung einen gangbaren Weg zur nötigen Besonnenheit weisen kann, blieben ebenso unverwirklicht wie einst Hölderlins Traum von einer Deutschen Republik. Auch der vorliegende Band, der entstandene Lücken füllen möchte, stellt Hölderlin auf die Probe. Ziel der Beiträge ist es, Enthusiasmus und Nüchternheit im Lichte jener ›höheren Aufklärung‹, die der Dichter betreiben wollte, zu vereinigen. Dazu werden verschiedene Genres und Formate als Testarenen genutzt: Gedichte, persönliche Statements, Bilder, literarische Essays, gelehrte Abhandlungen und auch das LyricConcert HölderlinGroove (auf beiliegender CD). Dass sich zur Realisierung dieses ungewöhnlichen Vorhabens Autor*innen aus Deutschland und Österreich versammelt haben, macht einen zusätzlichen Reiz des Buches aus.
Die Herausgeberinnen
Lisa Wolfson, geb. 1981 in St. Petersburg, lebt seit 1993 in der BRD, studierte Medienwissenschaft, Ethnologie, Romanistik und Psychologie in Köln, promovierte 2016 mit einer Arbeit über Puppen und Künstliche Menschen und ist derzeit Habilitandin am Institut für Theaterwissenschaft der Ruhr-Uni Bochum.
Sophie Reyer, geb. 1984 in Wien, ist freie Schriftstellerin, Autorin und Komponistin. Sie erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Literaturförderungspreis der Stadt Graz (2007), den KUNO-Essaypreis (2013) und den Literaturpreis der Stadt Graz (2013). Promotion zum Thema Performanz und Biomacht, Master of Arts in Komposition/ Musiktheater, Diplom in Szenischem Schreiben und in ›Drehbuch und Filmregie‹ an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Zahlreiche Werke von Sophie Reyer sind bei K&N erschienen.