Beschreibung
Eine weitgespannte Suche nach den Spuren des im Westen wenig bekannten Theaters in Europas Osten. Von den baltischen Ländern über die mittelosteuropäischen bis zu den Ländern Jugoslawiens und Georgien. Von der reichen theatralen Vorgeschichte über das verspätete, aber originelle eigene Entwicklungsmodell eines Nationaltheaters, über die Signaturen ostjüdischer Kultur und die Saison der universalen Avantgarde bis hin zum verordneten Theater im Sozialismus und dem der Alternativen sowie dem offiziellen und dem inoffiziellen Kommunikationskreislauf. Eine Suche nach Antwort auf die Frage, wo, wann, wie und zu welchem Ende die Schöpfungsgeschichte dieses Theaters so geschieht, wie sie geschieht. Eine Suche nach dem Antriebsgefüge, den Spielregeln und den Rahmenbedingungen für Theater, Theatrales und Theatralität. Nach den geopolitischen, historischen und soziokulturellen Koordinaten der Raumordnung und des Zeitgeistes. Eine komparatistische Vermessung von Zonen und Regionen – sowohl die historisch gewachsene osteuropäische Pluralität der vielen kleinen Länder und Ethnien vor Augen als auch zugleich den ganzen gemeinsamen Erfahrungs- und Geschehensraum im Blick. Seiten einer Kulturgeschichte und eine große Draufsicht auf das Ganze, wie es sie für dieses Theater bisher nicht gibt.
Der Autor:
Wolfgang Kröplin ist Theaterwissenschaftler, war in Dresden und Leipzig Dramaturg sowie Dozent für Dramaturgie, Kultur- und Theatergeschichte. Er forschte besonders zur Historie und Gegenwart des osteuropäischen Theaters und Dramas und publizierte dazu zahlreiche Aufsätze und umfangreiche Studien.