Beschreibung
Die Antimetabole ist eine rhetorische Stilfigur, bei der zwei Satzglieder in umgekehrter Reihenfolge wiederholt werden. Beginnend mit dem auf Jesus zurückgehenden Spruch »Die Ersten werden die Letzten, die Letzten werden die Ersten sein«, nähert sich das Buch im Blick auf eine historisch breit gestreute Reihe antimetabolischer Kernsätze bedeutenden Werken und Ideen, die Eingang in unser kulturelles Gedächtnis gefunden haben. Dabei zeigt sich, dass jeder der besprochenen Sätze, ob Shakespeares »Fair is foul, and foul is fair«, ob Schillers Spielsentenz oder Hegels Doppelsatz von der Vernünftigkeit des Wirklichen und vice versa, auf prägnante Weise Sinn verdichtet – sei es den einer Theorie, sei es den eines literarischen Kunstwerks oder einer historischen Konstellation. Durch das Ausgehen vom einzelnen Satz lassen sich komplexe Gedankenwelten und literarische Modelle aufschließen und verständlich machen, aber auch neue und verblüffende Perspektiven auf Altbekanntes gewinnen. In einem ausführlichen Nachtrag liefert der Verfasser abschließend anhand einer kurzweiligen Liste von Beispielsätzen Bausteine zu einer Theorie der Antimetabole und ihres faszinierenden Wirkungspotentials.
Der Autor
Eberhard Ostermann studierte Germanistik, Philosophie und Publizistik in Münster. Habilitation für neuere deutsche Literaturwissenschaft in Hildesheim. Veröffentlichungen zur Literaturgeschichte, zur Ästhetik und Rhetorik.