Beschreibung
Herbert von Karajan bleibt nicht nur in kommerzieller, sondern auch in künstlerischer Hinsicht ein zentraler (und kontrovers verhandelter) Maßstab zur Beschreibung und Beurteilung wesentlicher Aspekte einer Geschichte der musikalischen Interpretation. Die vorliegende Publikation versammelt Aufsätze renommierter AutorInnen aus der akademischen Musikwissenschaft, die sich dem Dirigenten, aber auch dem Musikvermittler und Musikvermarkter Karajan auf vielfältigen Wegen nähern: Methodisch werden empirische (computergestützte) und hermeneutische Zugangswege zur Auswertung von Tonaufnahmen erprobt, inhaltlich werden der Beitrag Karajans zu verschiedenen Medienformen (Konzertfilm und Opernregie), zu Einzelbereichen des musikalischen Repertoires und seine Beziehungen zu Kollegen und Konkurrenten beleuchtet. Die Perspektive einer aktuellen Rezeption eröffnet Zugangswege zu einem »Karajan-Diskurs«, der biografische und historische, ästhetische und analytische Aspekte gleichermaßen umfasst. Die streitbare Auseinandersetzung mit einer einstmals dominanten und bis heute im Musikleben präsenten Persönlichkeit bleibt zugleich auch für einen weiten Kreis von Musikinteressierten relevant.
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Der Herausgeber
Julian Caskel unterrichtet im Bereich der historischen und systematischen Musikwissenschaft in Köln und Essen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die empirische Interpretationsforschung, die intermediale Musikästhetik sowie die Musiktheorie und neuere Musikgeschichte.