Beschreibung
Alle Herrschaft, sei es im Bewusstsein durch Moral, sei es über Körper durch Gewalt, behauptet Absolutheit. Diese funktioniert nur über den Ausschluss von allem und allen, die sich nicht im Gehorsam einreihen. Ohne die Behauptung des Absoluten ist Herrschaft historisch nicht möglich gewesen, weder im Zugriff auf den Körper, noch im Zugriff auf das Bewusstsein. Und dennoch ist es nie gelungen, das Relative, den Widerspruch dauerhaft zu beseitigen. Mit diesem Phänomen beschäftigt sich der vorliegende Text zum Anspruch auf Absolutheit und jenem Widerspruch, der ihn mit dem Nichts seines Anspruchs auf Geltung bedroht: einer Geschichte, die alles zu Zeit macht, die vergeht, einer Dialektik, die dem Absoluten die Negation entgegensetzt, nicht aus Bösartigkeit, nur aus Neugierde, die prüfen will. Der Text beginnt mit der Frage nach dem Ursprung von Herrschaft, um dann deren Realisierungen darzustellen, erzählt den Weg vom Hügel der Herrschenden in die Niederungen ihrer Diener und Untertanen, bis hin zu jenem Ort des Schreckens, der Straße als Weg zur Bastille. Am Ende gibt es kurze Überlegungen zur Gegenwart als Zukunft und eine räsonierende Summe.
Der Autor
Karl Heinz Metz, geb. 1946, zuerst Arbeit als Schlosser, Abendschule, Studium an der Universität München, 1976 Promotion, 1983 Habilitation in Geschichte, Tätigkeiten an den Universitäten Oxford, Bielefeld, München, Atlanta, seit 1986 (bis 2011) Professor für Westeuropäische Geschichte an der Universität Erlangen. Forschungsschwerpunkte: Geschichte der Technik, der Gewalt, Theorie der Geschichte.