Beschreibung
Jahrhundertelang hat die Wahlverwandtschaft zwischen Baum und Lyrik die Poiesis der Natur bestimmt. Doch ist der Baum erst im Anthropozän zu einer poetisch virulenten und zugleich resilienten Figur geworden, die sich weder in romantischer Diktion noch in engagierter Ökolyrik auflösen lässt. Die Beiträge dieses Bandes erforschen, was exemplarische Baumgespräche in der europäischen Dichtung seit den 1970er Jahren angerichtet haben, und loten die ästhetischen, politischen, interkulturellen und neurowissenschaftlichen Dimensionen einer Naturlyrik angesichts der Umweltkrisen des 21. Jahrhunderts aus.
Die Herausgeber
Michael Braun ist Literaturreferent der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin und apl. Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität zu Köln. Seine Forschungs- und Lehrschwerpunkte sind Erinnerungskultur, Gegenwartsliteratur, Lyrik und Film.
Amelia Valtolina ist Professorin für Neuere Deutsche Literatur an der Universität zu Bergamo. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Theorie der Naturlyrik, Theorie der zeitgenössischen deutschsprachigen Lyrik, Philosophie und Dichtung, Bild und Wort.