Beschreibung
Einem Fragment des griechischen Dichters Pindar entnehmen wir, dass er als alter Mann von der Schönheit und Anmut der Jugend ergriffen wurde, und vielleicht beruht auf dieser Bemerkung die berührende Geschichte, dass er als achtzigjähriger Greis im Schoß eines schönen Jünglings gestorben sei. Hölderlin, dem Pindar das Vorbild war, bemerkt dazu: „Es neigen die Weisen oft am Ende zu Schönem sich“, und in seiner Ode Abendphantasie heißt es: „Am Abendhimmel blühet ein Frühling auf“, weshalb die Ode mit der Hoffnung schließt, dass dann, wenn die „ruhelose, träumerische“ Jugend verglüht sei, das Alter „friedlich und heiter“ sein möge. Dass dies auch in prekären Lagen möglich ist, will dieses schmale Buch bezeugen.
Der Autor
Norbert Wokart studierte Philosophie und wurde 1969 in Tübingen mit einer Arbeit über Merleau-Ponty promoviert. Zahlreiche philosophische Aufsätze und Bücher sowie mehrere literarische Arbeiten.anthropologische Fragen der Gegenwart, Vermittlungsgeschichte der griechischen Philosophie. Zahreiche Buchveröffentlichungen.