Beschreibung
Dieser Sammelband widmet sich mit interdisziplinären Beiträgen dem künstlerischen und wehrhaften Potenzial eines Zusammendenkens von Postmigration und Kleinen Formen. Denn mit der postmigrantischen Perspektive geht eine politische Geisteshaltung einher, die sich subversiver, ironischer Praktiken bedient und die so hegemoniale Verhältnisse infrage stellt und intersektionale Diskriminierungsrealitäten entlarvt. In Kombination mit Kleinen Formen, die verschiedenste Genres durchwandern, werden daher insbesondere jene literarischen und künstlerischen Texte, Medien und Verfahren untersucht, die auch abseits etablierter, kuratierter Publikationswege einen Raum für die Partizipation marginalisierter Stimmen öffnen. Steht der Begriff der Kleinen Form traditionell für feuilletonistische Kurzprosa, wird er in neueren Forschungskontexten für die Analyse von verschiedensten kurzen Textsorten, Kürzestformen oder auch audiovisuellen Erzählformaten herangezogen. So wird in den versammelten Beiträgen nach dem widerständigen Potenzial von beispielsweise Tweets, Memes, Zines, Kurzfilmen, Podcasts und Gedichten gefragt.
Die Herausgeberinnen
Dr. Jara Schmidt studierte Anglistik, Germanistik und Neuere Geschichte in Hamburg, wo sie mit der Arbeit Literarische Narreteien (2019) promovierte. Lehr- und Forschungsaufenthalte führten sie an die University of Mumbai und Istanbul Universität.
Dr. Jule Thiemann absolvierte nach einem Studium der Germanistik, Anglistik und Erziehungswissenschaften in Hamburg und Wellington, Neuseeland, einen Joint PhD an der Univ. Hamburg und der Macquarie Univ. Sydney, Australien, zu Flanerie in der Gegenwartsliteratur (2019).
Gemeinsam koordinieren sie das interdisziplinäre wie internationale Forschungsnetzwerk Widerständige Praxen. Postmigration in Literatur, Medien und Sprache der Gegenwart (https://wipra.hypotheses.org).