Beschreibung
Wein ist ein kostbares Lebensmittel, das geradezu grenzenlos verfeinert werden kann. Dabei ist der Wein auch ein Symbol für die Wertschätzung von Nahrung und Genuss, er ist als ›reiner Wein‹ sogar zum Inbegriff von Wahrheit geworden. Wein ist Zeichen und Stoff für Erotik, Liebe und Fortpflanzung und bildet mythologisch den Kreislauf des Lebens ab. Dies hat ihn auch zu einem religiösen Getränk werden lassen. In jüngerer Zeit kommt noch die ökonomische Seite dazu. Bestimmte Weine sind Marken geworden und dienen zur Anlage und Spekulation. Sie entstehen in Schlössern und ›Kathedralen‹, es entwickelt sich sogar eine eigene Wein-Architektur. Auch das alles greift auf die Anfänge des Weinbaus und seine Mythologie zurück. Die Philosophie des Weins geht auf diese verschiedenen Bedeutungen ein und führt sie auf das verbindende Element zurück: die menschliche Suche und Sehnsucht nach dem Geheimnis des Lebens, das der Wein wie ein Mysterium bewahrt und offenbaren kann.
Die Autoren
Stephan Grätzel ist emeritierter Professor für Philosophie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Patricia Rehm-Grätzel, Docteur ès Lettres an der Université de Bourgogne, Dijon, lehrte am Département d’allemand der Université de Bourgogne, an der School of Humanities am Waterford Institute of Technology, Irland, und am Philosophischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Derzeit arbeitet sie als Lehrerin für Deutsch und Französisch am Bischöflichen Willigis-Gymnasium Mainz.