Beschreibung
Dieses Buch arbeitet die Bedeutung des Tragischen in Heideggers Denken heraus. Der Titel der Untersuchung benennt zwei Problemfelder, welche die Philosophie seit ihren griechischen Anfängen immer aufs Neue beschäftigen. Werden vieldeutige Begriffe wie das Sein und das Tragische nebeneinander gesetzt, drängt sich die Frage auf, wie der damit angedeutete Zusammenhang zu bestimmen sei. In der Vorlesung “Einführung in die Metaphysik” bezieht Heidegger das Tragische auf den Doppelcharakter des Seins und findet dafür einen Hinweis in Heraklits Polemos-Fragment, in dem es heißt, dass alles in wechselseitiger Auseinandersetzung stehe. Der Begriff des pólemos – Streit, Auseinandersetzung, Kampf – verweist aber, so Heidegger, nicht auf „Krieg nach menschlicher Weise“, sondern „lässt im Gegeneinander das Wesende allererst auseinander treten“. Für diesen Kampf, der die Einheit in der Auseinandersetzung darstellt, gibt es nach Heidegger eine dichterische Ausprägung bei den Griechen, und zwar in der Gestalt der Antigone des Sophokles. Die Studie stellt auch bedeutende Theoretiker des Tragischen wie Hegel, Schelling, Schelers, Jaspers, Bultmann, Lacan, Ricoeur, Derrida u.a. vor und bietet so zugleich einen Einblick in die Grundfragen der neuzeitlichen Philosophie des Tragischen.
Der Autor
Ahad Pirahmadian befasst sich mit der klassischen Deutschen Philosophie, Ästhetik, Phänomenologie und Heidegger und ist Autor zahlreicher Arbeiten zu Kant, Hegel, Hölderlin, Heidegger, Arendt, Beckett und Celan. Er ist Mitarbeiter des Mitteleuropäischen Instituts für Philosophie in Prag.