Beschreibung
Der Horizont unseres Bewusstseins erstreckt sich auf sämtliche Wahrnehmungen
ebenso wie auf alles Denken und Handeln. Beide Bereiche
kommen einander oft in die Quere. Daher bedrängt uns ihr Konflikt
bis heute. Er wurde seit den Griechen im Verhältnis zwischen ›Sinnlichkeit‹
und ›Verstand‹ auch immer wieder erörtert. Doch geht die
Entscheidung darüber nicht selten mit einer schweren Zerreißprobe
einher. Dabei stellt sie unser Verhalten unweigerlich auf den Prüfstand.
Denn sie entspringt der Antinomie zwischen der natürlichen
Beschaffenheit des eigenen Körpers und den hohen Ansprüchen
unseres Geistes. Diese Beziehung zwischen ›Leib‹ und ›Seele‹ ist nie
friktionsfrei und lässt sich weder beherrschen noch verleugnen. Ihre
Verbindung ist untrennbar. Sie hält bis zum Tod beide Seiten in ihrem
Unterschied zueinander aufrecht. Die entsprechende Differenz eröffnet
uns eine Zeit lang die Welt. Meine Arbeit versucht diese lebensstiftende
Diskrepanz in unserer Existenz zur Sprache zu bringen. Dafür
holt sie sich von der aristotelischen Untersuchung Über die Seele Hilfe
und verspricht sich dadurch einen erheblichen Erkenntnisgewinn