Beschreibung
Lässt sich Moral auf der Basis individueller Interessen rational begründen? Anhand der Konzeptionen zweier Vertreter der interessenfundierten Moralbegründung werden in diesem Buch Probleme dargelegt, die mit der Beantwortung dieser Frage einhergehen. Zum einen untersucht der Autor die Moraltheorie des Mainzer Juristen und Philosophen Norbert Hoerster. Zum anderen setzt er sich mit dem »hypothetischen Kontraktualismus« des Konstanzer Philosophen Peter Stemmer auseinander. Beide Konzeptionen sind in der Tradition des moralischen Kontraktualismus zu verorten. Im Sinne einer kritischen Rekonstruktion zeigt der Autor deren Reichweite und Grenzen auf. Hierbei werden in erster Linie Grundlagenfragen der Metaethik sowie der Normativen Ethik berührt. Im Rahmen der Diskussion, welche Arten von Individuen gemäß den zugrunde gelegten Positionen Mitglieder der »moralischen Gemeinschaft« sein können, werden zudem Fragen der Angewandten Ethik, etwa der Tierethik oder der Embryonenschutzethik, aufgegriffen. Es wird geprüft, ob die Theorien Hoersters und Stemmers moralische Rechte beispielsweise für Menschen mit kognitiven Einschränkungen, Kleinkinder oder Tiere zu begründen vermögen.