Beschreibung
In welchem Verhältnis stehen Lüge, Hass und Krieg zueinander? Gibt
es Verbindungslinien und Wechselwirkungen innerhalb dieses unheilvollen
Paktes oder ist jedes der drei Phänomene eine Einheit für sich?
In seinem Traktat zeichnet Paul Sailer-Wlasits die Entwicklung dieses
fatalen Bündnisses durch die Jahrtausende bis ins Heute nach. Er
verbindet in seiner Diskurs- und Geistesgeschichte früheste Epen, die
griechische und römische Antike sowie die Zeiten der Kreuzzüge und
des Kolonialismus mit der Neuzeit und Gegenwart. Die Reflexion über
Wahrheitsferne und die verbale Herabsetzung von Personen, Gruppen
und Ethnien führt zu den Kernfragen gesamtgesellschaftlicher Verwerfungen
und Gewalt.
Im Laufe des Zivilisationsprozesses schwächt sich die Wirkung der
zerstörerischen Achse aus Lüge, Hass und Krieg nämlich nur scheinbar
ab. Das zwanzigste Jahrhundert markiert sogar einen sprachlichen,
gesellschaftlichen und politischen Rückschritt, als es in den unbarmherzigen
Würgegriff von Totalitarismen und Weltkriegen gerät. Das
gegenwärtige Kriegsgeschehen und die längst global gewordene Dimension
von Täuschungen, Lügen und Hassreden haben unterdessen
jene Wege verkürzt, auf denen die Tat das Wort überschreitet.