Beschreibung
Geschichte ist immer in Worten gefasst. Und Wörter fassen darum Geschichte. Auch Historiker deuten Texte als Quellen. Sie mögen ihre Methoden haben. In diesem Buch werden 100 Schlüsselwörter des vergangenen Jahrhunderts mit linguistischen Methoden analysiert. Ihre Bedeutung und Verwendung im weiten Sinn wird empirisch untersucht und dargestellt. In ihnen finden wir viel von der Geschichte Deutschlands – wenn wir richtig schauen. Hier finden Sie in kleinen Essays oder Wortgeschichten, was in einem Wort so steckt und was in seiner Zeit drinsteckte. Stets in sprachkritischer Perspektive. So können Sie auch etwas gewinnen für Ihren kritischen Umgang mit Wörtern und was mit ihnen getan wurde und noch wird. Wie für den Autor ist Geschichte nicht nur das, was andere in Worte gefasst haben, sondern immer auch ein ganz persönliches Erlebt-Haben. So haben auch diese Darstellungen durchaus einen persönlichen Zug.
»Heringer kommentiert jedes Wort auf einer Seite, erklärend, dokumentierend, gelegentlich mit Selbstgezeichnetem versehen. Der Grundzug der Texte ist lockeres Plaudern. Das nimmt dem Ernst, der Bitterkeit, der Treffsicherheit manchen Wortes die zeitgeschichtliche Schwere. Gut zu lesen, gut zu blättern, gut zu verschenken.« (Horst Haider Munske, DIE WELT, 27.10.2023)