Beschreibung
Seit der Etablierung des Dirigierens als einer eigenständigen Kunst im 19. Jahrhundert wird die Dirigentenfigur nicht nur als Vermittlungsinstanz zwischen der Partitur und dem Orchester gedeutet, sondern auch als sichtbare ›Verkörperung‹ der Musik für das Publikum. Die vorliegende Studie beleuchtet diesen Topos aus musikhistorischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive und liefert gleichzeitig einen Beitrag zum bisher wenig erforschten Medium des Konzertfilms: Anhand von Fallbeispielen aus Filmen mit – unter anderem – Arturo Toscanini, Herbert von Karajan, Sergiu Celibidache und Gustavo Dudamel geht sie der Frage nach, wie sich ›Verkörperungsprozesse‹ in der medialen Inszenierung widerspiegeln, welche Dirigentenbilder dadurch transportiert, gleichzeitig aber auch transformiert werden und auf welche Weise verschiedene Konzepte von musikalischer Aufführung im Diskurs rund um den Dirigenten ihren Niederschlag finden.
Die Autorin
Jana Weißenfeld studierte Musikwissenschaft, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft sowie Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität zu Köln. Mit der vorliegenden Studie wurde sie 2020 an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert.