Beschreibung
Mit einem transdisziplinären Ansatz, der Literatur, Philosophie und Geschichte miteinander verwebt, ermöglicht der Sammelband facettenreiche Einblicke in das deutschsprachige Kulturpanorama in Mittel- und Osteuropa nach der politischen Wende. Mit einem festen Fundament in den historischen deutschsprachigen Kontexten – die hier abwechselnd die ehemalige DDR und die post-sowjetischen Staaten und ihres habsburgischen Erbes beleuchten – sind die Beiträge in drei thematischen Schwerpunkten geordnet: Darstellung der Verwandlung, Vielfältige Gesichter Österreichs und Mitteleuropäische Landschaften. In diesem Dialograum erforscht der Band spezifische Aspekte der Literatur, Philosophie und der mitteleuropäischen Geschichte, sowie ikonografische Texte wie Comics, Fernsehserien und Museumsausstellungen. Diese sollen einzeln, aber auch in ihrer wechselseitigen Interaktion zum Verständnis des kulturgeschichtlichen Phänomens der Wende beitragen.
Spuren
Paola Di Mauro (Messina): Kafkas Körpertechniken: Bis zu den letzten Spuren in der Wendezeit
Vincenzo Cicero (Messina): Melancholie, Hauntologie, Technonostalgie. Die Depression im postsowjetischen Zeitalter
Vahidin Preljević (Sarajevo): Martin Pollacks Kontaminierte Landschaften
Kalina Kupczynska (Lodz): Gezeichnete Lebenswelten – Victoria Lomaskos grafische Erkundung postsowjetischer Räume
Wenden
Brunello Mantelli (Turin): Selbstdarstellung Mittel- und Osteuropas. Von der Auflösung der Imperien bis zum Zusammenbruch des Imperiums
Giovanna D’Amico (Messina): 1989 als Zeitenwende: Das Paradigma der Wiedergutmachung in der österreichischen Welt. Erfahrungsberichte
Edoardo Fugali (Messina): Grenzverschiebungen zwischen Literatur und Philosophie: Der Fall Musil
Pietro Perconti (Messina): Ein unbequemer Liberaler: Wilhelm von Humboldts Erbe vor und nach dem Fall der Berliner Mauer
Postsowjetische Welten
Andrea Velardi (Rom): Universalismus oder Nationalismus? Die Zweideutigkeit des russischen Denkens im postsowjetischen Szenario
Dana Pfeiferová (Pilsen): Durch zwei Wenden geprägt. Das Erzählwerk von Libuše Moníková
Vincenza Scuderi (Catania): Das Erbe zweier Diktaturen. Die Tschech(oslowak)ische Republik bei Radka Denemarková und Kateřina Tučková
Stefan Krammer (Wien): Nichtrussland zu sein ist zu wenig… Postsowjetische Lebenswelten in der österreichischen Gegenwartsliteratur
Katalin Teller (Budapest): Wien als Auf- und Abbruchstelle für eine Schriftstellerin ungarischer Abstammung: Systemmigration bei Zsuzsanna Gahse
Gianluca Falanga (Berlin): Traumata und Landschaften der „postsowjetischen Seele“ in Ostdeutschland