Hartmut Wörner

›Die Reise‹ des Schriftstellers Will Vesper

›Deutscher Dichter‹ antisemitischer Protestant und NS-Literaturinquisitor

Erscheinungsdatum: 08.04.2024, 252 Seiten ISBN: 978-3-8260-8689-2
Fachgebiet:
Autor*innen:Hartmut Wörner

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Beschreibung

Will Vesper (1882–1962) war über ein halbes Jahrhundert und vier politische Systeme hinweg als deutscher Dichter und Literaturkritiker aktiv. Berüchtigt durch seine rassistisch-antisemitische Literaturkritik im Dritten Reich, erscheint er im 1986 verfilmten Romanessay Die Reise seines Sohnes Bernward Vesper als prototypischer Altnazi und Familientyrann. Die vorliegende Studie entfaltet das Bild eines literarischen Überzeugungstäters, dessen jahrzehntelanger Kampf gegen die Moderne immer manischere Züge annahm. Aus dem aufgrund respektabler literarischer Leistungen auch in liberalen Kreisen angesehenen nationalkonservativen Lyriker, Erzähler, Herausgeber und Literaturkritiker wurde ab dem Beginn der 1930er Jahre ein menschenverachtender antisemitischer Hetzer, der aber sein bibeltreues, protestantisches Christentum mit dem Nationalsozialismus für vereinbar hielt. Nach 1945 verfasste er pazifistische Erzählungen, hielt aber an seinen nationalsozialistischen Überzeugungen fest. Vespers Karriere ist ein beklemmendes Beispiel dafür, wie bei fehlender Toleranz gegenüber den Werten der ›Anderen‹ aus Idealismus eine menschenverachtende Vernichtungsideologie erwachsen kann.

Zusätzliche Information

Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten252
Erscheinungsdatum08.04.2024
ISBN978-3-8260-8689-2   //   9783826086892
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Wörner, Hartmut

Hartmut Wörner, geb. 1962, wirkte nach Studium und wissenschaftlicher Tätigkeit in Tübingen und Freiburg i. Br. als Verwaltungsjurist im Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg. Er publizierte zahlreiche Aufsätze und Bücher zum Schriftsteller Karl May, u.a. die Monografie Der Wegbereiter und der Lieblingsschriftsteller des ›Führers‹. Eine Studie zur Rezeption von Houston Stewart Chamberlains »Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts« durch Karl May (2020).