Beschreibung
Michael Ende, einer der einflussreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren, verwebt in seinen Werken auf faszinierende Weise realistische und fantastische Welten, Wirklichkeit und Imagination. Dabei kommt dem Traum eine wichtige Bedeutung zu. Die Studie widmet sich erstmals umfassend diesem Motiv in Endes Œuvre und arbeitet anhand von Erzählungen wie Die unendliche Geschichte, Momo und Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch zentrale Traumvarianten heraus. Aus erzähltheoretischer Perspektive wird beleuchtet, wie die Träume Charaktereigenschaften von Figuren enthüllen, ihre Handlungen beeinflussen und als Fenster zu verborgenen Welten dienen. Gleichzeitig fragt die Arbeit danach, inwiefern sich tradierte Traumkonzepte in den Darstellungen widerspiegeln – von Rudolf Steiners anthroposophischen Lehren über E.T.A. Hoffmanns Erzählungen bis zu C.G. Jungs Archetypenlehre. Sie zeigt, wie Ende literarische, philosophische und psychologische Traditionen, die er zeitlebens studiert hat, in den Gestaltungen des Motivs aufgreift. Die erzählten Träume werden entsprechend nicht nur mithilfe narratologischer Verfahren, sondern auch biografischer und einflusstheoretischer Methoden analysiert. So eröffnet die Studie neue Perspektiven auf das Werk von Michael Ende und liefert wertvolle Erkenntnisse für die Traumforschung in der Kinder- und Jugendliteratur.