Beschreibung
Die Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Nervenheilkunde ist seit Jahrzehnten substantieller Bestandteil der medizinhistorischen Publikationskultur im deutschsprachigen akademi-schen Raum. Wie kaum eine andere medizinhistorische Gesellschaft weist die DGGN im Gebiet der Nervenheilkunde eine außergewöhnliche Breite und Diversifizierung der Forschungstätigkeiten auf.
Die Beiträge widmen sich der Geschichte der Psychiatrie, Psychotherapie und Psychopathologie, der Geschichte der Neurologie, der Neurochirurgie, der Neuropädiatrie, der Medizinischen Psychologie und der Geschichte der psychiatrischen Versorgung. Nicht zuletzt findet auch der ganz eigene Aspekt der musealen Darstellung der Geschichte der Nervenheilkunde seinen Platz in den Tagungsprogrammen und in den Publikationen der DGGN. Ein zunehmender Anteil an Originalarbeiten steht dabei neben Übersichtsarbeiten und Diskussionsbeiträgen.
Länderspezifisch überwiegen Beiträge zur Geschichte der Nerven-heilkunde Österreichs, der Schweiz und Deutschland sowie ihrer Vorgängerstaaten.
Den Abschluss des Bandes bildet ein Rezensions-Teil.
- Zur Medizingeschichte Kölns
- Zur Methodologie der Geschichte der Nervenheilkunde
- Geschichte der Psychologie und Psychotherapie
- Zur Geschichte und Diversifizierung psychiatrischer Anstalten
- Historische Psychiatriekritik
- Von der ‚Seelenheilkunde‘ zur Psychiatrie des späten 19. Jahrhunderts
- Psychopharmakologie
- Geschichte der Neuropathologie, Neuropädiatrie, Neurophysiologie
- Geschichte der Neurochirurgie
- Zur Geschichte der Psychiatrie in der DDR
- Überblicksarbeiten
- Diskussionsbeiträge
- Rezensionen
- Errata
- Anschriften der Autorinnen und Autoren
- Zusammenfassungen der Beiträge im Sonderheft der Deutschen Gesellschaft für die Geschichte der Nervenheilkunde in der Zeitschrift „Nervenheilkunde“ 2025
Dennis Henkel: Silent suicide – Selbstmord im Stummfilm und der Weimarer Suizidfilm
Thomas Müller: Das Thema der „NS-Psychiatrie“ und die Herausforderung des Gegenwartsbezugs in studentischer und klinischer Aus- und Fortbildung. Ein Beispiel aus Baden-Württemberg
Kai Sammet: Viktor Kafka, die psychiatrische Serologie in Hamburg-Friedrichsberg und die Abderhaldensche Reaktion 1913 bis 1928
Stefanie Coché: Zwischen Forschungsfreiheit und religiösem Bekenntnis: Psychologie an evangelikalen Colleges in den USA nach 1945
Werner Felber: Ludwig Hopf (18841939) – Identifizierung eines Außenseiters beim III. Psychoanalytischen Kongress 1911 in Weimar
Tobias Wustmann: Franz Kafka aus psychiatrisch-psychotherapeutischer Perspektive
Henrik Döbold: Altscherbitz in den Vereinigten Staaten von Amerika – Zur Rezeption der Provinzial-Irren-Anstalt Altscherbitz im Ausland um 1900
Bernd Reichelt: Von der Außenfürsorge zum Sozialdienst. Anmerkungen zum sozialpsychiatrischen Aufbruch am Psychiatrischen Landeskrankenhaus Bad Schussenried ab den späten 1960er Jahren
Rebecca Schwoch: Irrenhausskandale und Berichte über psychiatrische Gewalt im Hamburger Fremdenblatt zwischen 1892 und 1900
Reinhard J. Boerner: Franz Anton Mesmers (1734–1815) „Animalischer Magnetismus“ und seine empirische Überprüfung durch die königlichen Pariser Kommissionen 1784 als ein frühes Beispiel einer evidenzbasieren Medizin
Thomas Reuster: Neuere Bemerkungen zu Karl Ludwig Kahlbaum (1828–1899), 125 Jahre posthum
Michael Seidel: James Henry Pullen, der „ Victorian Genius of Earlswood Asylum“. Oder: Hat Wilhelm Griesinger schon im Jahre 1861 über einen Fall von Autismus-Spektrum-Störung berichtet?
Hannes Stubbe: Der Psychiater und Ethnologe Karl von den Steinen am Xingú und auf den Marquesas
Joachim H. Demling: Geschichte der modernen Antidementiva vom Typ der Acetylcholinesterasehemmer
Jürgen Schlegel: Die Borna-Krankheit
Hans Michael Straßburg: Vom Reflexwesen zum kompetenten Neugeborenen – zur Geschichte der Entwicklungsneurologie
Hans Dieter Mennel: Cerebrale Lokalisationslehre und Neurophysiologie bei Philipp Melanchthon
Detlev Ernst Rosenow, Michael Synowitz und Hans Joachim Synowitz: Von Pagets „case report“ 1853 über Babinskis „névrites“ zum „nerve entrapment syndrome“ – eine hundertjährige Geschichte
Michael Synowitz, Detlev Ernst Rosenow und Hans Joachim Synowitz: Heinrich Pette, ein Verfechter der operativen Neurologie
Anne Gevatter, Kathleen Haack und Ekkehardt Kumbier: Die Rolle ausländischer Ärzte in der DDR
Oleksandr Shevchenko: Gehirn und Gehirnfunktionen im Wandel der Zeit. Von der Antike bis zur
Stephan Jaster: Louis Soutter (1871–1942) ̶ sein Leben und Werk und seine Krankheit?
Erich Gütinger: Ein Stern im Brunnen. Leben und Werk des Hirnforschers Gü NGOWYANG (1898–1954)
Thomas Müller: Henrik Karl Döbold: Georg Ludwig als Gestalter und Praktiker in der Anstaltspsychiatrie im Großherzogtum Hessen
Thomas Müller: Stefanie Coché: Psychiatric Institutions and Society. The Practice of Psychiatric Committal in the „Third Reich“, the Democratic Republic of Germany, and the Federal Republic of Germany, 1941–1963
Junko Nagai: Waltraud Ernst und Thomas Müller: Alcohol, psychiatry and society: Comparative and transnational perspectives, c. 1700–1990s.
Katharina Witner: Klaus Schepker, Michael Kölch und Jörg M. Fegert: Unerziehbar: Netzwerke und Kontinuitäten. Aufarbeitung der Verbandsehrungen in der deutschen Kinder- und Jugendpsychiatrie 1950– 1990

