Blanchot-Studien

Herausgegeben von / Edited by

Dr. Marco Gutjahr

Dr. Jonas Hock

»Blanchot […] ist einfallsreich und feinsinnig […].« (Jean-Paul Sartre)

»Blanchot [hat] uns den Weg gewiesen.« (Michel Foucault)

»Durch das ganze Jahrhundert, nach Proust, war der große Schriftsteller […] Blanchot.« (Hélène Cixous)

Maurice Blanchot hat längst den Status als ›graue Eminenz‹ des französischen Denkens der Nachkriegszeit abgelegt und ist als ein zentraler Akteur im literarischen, philosophischen und publizistischen Feld anerkannt. Die Werke Michel Foucaults oder Jacques Derridas sind ohne ihn kaum denkbar, der politischen Theorie gab er in Fragen der Gemeinschaft und in seinen Interpretation radikalster desaströser Gewalt entscheidende Impulse und eine wirklich poststrukturalistische Literaturwissenschaft hat ihn noch zu entdecken. In Frankreich publizieren die Cahiers Maurice Blanchot aktuelle Forschungen, die Reihe Archives Maurice Blanchot regelmäßig Unveröffentlichtes aus dem Nachlass und ein umfangreiches Dictionnaire ist im Entstehen. Blanchots Werk ist mittlerweile in weiten Teilen übersetzt, doch im deutschen Sprachraum – dem wichtigsten für Blanchot, der meist früher und intensiver als andere Kafka las, Heidegger rezipierte und übersetzte, zu Hölderlin, Rilke, Broch und Thomas Mann vielbeachtete Studien schrieb, sich die deutschen Frühromantiker aneignete und sich mit Ingeborg Bachmann, Hans-Magnus Enzensberger, Uwe Johnson und Günter Grass über die Ausgestaltung einer gemeinsamen Literaturzeitschrift stritt  – fehlt bisher ein zentraler Publikationsort für die Blanchot-Forschung.

Die Reihe »Blanchot-Studien« soll diese Lücke schließen. Sie verfolgt, an der Schnittstelle von Philosophie, Literatur-, Medien- und Kulturwissenschaften vier Ziele: Einerseits sollen Schriften Maurice Blanchots auf Deutsch zugänglich gemacht werden, die aufgrund der heterogenen Publikationsgeschichte selbst im französischen Original nicht immer leicht aufzufinden oder in Kontexte eingebunden sind, in denen sie bisher übersehen wurden. Des Weiteren werden ›Klassiker‹ der Blanchot-Forschung erstmalig in deutscher Sprache präsentiert. Vor allem sollen die Blanchot-Studien ein Forum für aktuelle deutschsprachige Forschung sein. Zuletzt sind sie aber auch explizit offen für Kontextarbeiten, die einzelne, von Blanchot maßgeblich geprägte Themen und Räume erschließen: von Gemeinschaftstheorien und einer komparativen Gewaltgeschichte über Bildmedienforschung sowie über Fragen der Literaturkritik, dem Verhältnis von Autor und Werk bis hin zu anderen Grundthemen der Literaturtheorie und ihrer wissenschaftlichen Bearbeitung.

Alle 3 Ausgaben der Reihe: Blanchot-Studien