Seit der Erscheinung von «Destruktionstrieb und Transzendenz» vor sechs Jahren haben die Themen Klimawandel und Krieg stetig an Brisanz zugenommen, so konstatiert der Autor René Bloch. Er ist überzeugt, dass sein Buch als Wegweiser zur Fortexistenz der Menschheit dienen kann. Der nachfolgende Essay wurde vom Autor zur Verfügung gestellt.
Zahlreiche Male habe ich mich schon gefragt, wie konnte ich das Geschick der Menschheit auf eine sozusagen prophetische Art erahnen. Einmal entzündete sich in mir eine Flamme, und wie von einer fremden Hand geführt, verfasste ich das Buch, welches zu einem Appell geworden ist, ohne Tabu über die Zukunft der Spezies Mensch nachzudenken. Ich folgte Eingebungen, welche vielleicht schon lange tief in meinem Unterbewusstsein gewartet hatten, sich offenbaren zu dürfen.
Warum sind die Menschen blind, wenn es um ihre Zukunft geht? Warum erkennen sie nicht, dass die menschliche Zivilisation dem Untergang geweiht ist, insofern nicht verstanden wird, dass ein neues Menschenverständnis benötigt wird? Nur durch eine neue Beziehung des Menschen zum Leben, zur Natur und zum ganzen Universum kann er sich vor der Selbstzerstörung durch die moderne Technologie und dem Klimawandel in der Folge der Umweltverschmutzung schützen. Es braucht eine universelle geistige Umstellung für die Schaffung dieses neuen Menschen, der dank neuer Werte keine Bedrohung mehr für sich selbst darstellt. Das Buch ist ein Wegweiser für die Menschheit, welche am Scheideweg steht zwischen Vernichtung und Fortexistenz.
Wir erklären, dass die Evolution der Menschheit und der Natur aus derselben sie geboren worden ist, einen Kulminationspunkt erreicht hat. Die Entwicklung des menschlichen Geistes und von dessen Bewusstheit sind, wie wir annehmen, der Höhepunkt der evolutiven Entwicklung. Mit der Schöpfung neuer Formen und vermehrter Komplexität in allen Lebensbereichen entsteht aber auch eine Vermehrung regressiver Tendenzen, welche zu einer Bedrohung für die Weiterentwicklung der konstruktiven Kräfte werden können. Die Menschheit ist gefangen in einem Netz komplexer Beziehungen der evolutiven Kräfte und die relative Selbstständigkeit des Menschen findet in diesem Konflikt keine sichere Orientierung. Sie wird sich der Tatsache auch kaum gewahr, dass sie den Bewegungen des Universums und der Natur ohne eigenen Willen folgen muss. Aus dieser Schlinge kann der Mensch nur durch die relative Freiheit herausfinden, die ihm dank seiner Bewusstheit gegeben ist.
Die den Menschen dank ihrer Bewusstheit gegebene relative Freiheit können sie aber nicht ausnützen, solange es nicht zu einem geistigen und moralischen Zusammenschluss aller Menschen auf dem Globus kommt. Ein solches Szenario ist unwahrscheinlich. Die Komplexität innerhalb der Spezies Mensch ist ein Hindernis für einen geistigen Zusammenschluss geworden, dank welchem eine neue Epoche der Menschheit entstehen könnte. Es gibt noch kein politisches Machtinstrument, welches imstande wäre, die nötigen Maßnahmen einzuführen, welche für die Fortexistenz der Menschheit notwendig wären.
Seit dem Erscheinen der Schrift hat die Regression der Evolution rasch an Stärke gewonnen. Zahlreich waren seither aber auch die Versuche, die Gefahren der Zerstörung durch Krieg und Klimawandel abzuwenden. Namhafte Erfolge dieser Versuche lassen sich bis heute kaum erkennen und auf verschiedenen Gebieten sind sogar Rückschritte erfolgt. Die generelle Regression der Evolution machte sich durch eine große Reihe destruktiver Ereignisse bemerkbar: wie ein Symbol empfindet man die teilweise Zerstörung der Kathedrale von Paris durch einen Großbrand. In verschiedenen Gebieten des Globus haben meteorologische Ausnahmesituationen schwere Schäden angerichtet: Trockenheit oder Überflutungen bedrohen die Nahrungssicherheit von großen Bevölkerungsmassen. Eine Pandemie wütete erbarmungslos, bevor ein verheerendes Erdbeben immense materielle Schäden angerichtet und mehr als fünfzigtausend Leben gefordert hat. Überraschend ist in Europa ein Krieg ausgebrochen, der kein Ende finden will. Die meisten Nationen haben ihre Rüstungsausgaben in hohem Maße verstärkt und es ist auch nicht mehr verpönt, über den Einsatz von Atomwaffen zu sprechen. Statt eines Schlichtungsversuchs unterstützt eine bedeutende christlich-orthodoxe Kirche den Krieg.
Trotz aller dieser Ereignisse finden sich zahlreiche Streikbewegungen für bessere Arbeitsbedingungen im Umfeld der durch den Krieg verursachten Inflation. Eine große Zahl von Menschen geht auf die Straße, um für die Erhaltung von Sicherheit auf dem Planeten und gegen die Gefahren von Krieg und von menschengemachter Umweltzerstörung zu demonstrieren. Die Straßendemonstrationen nehmen zunehmend gewalttätige Formen an, wodurch sich die politischen Kräfte provoziert fühlen. Der Kampf für die Zukunft des Planeten scheint sich mehr und mehr von der politischen Ebene auf die Ebene der Straße zu verlagern.
Die Prognosen bezüglich der Austragung des Konflikts zwischen destruktiven und konservativen evolutiven Kräften scheinen höchst unsicher zu sein und man kann nur die Hoffnung mit diesen Prognosen verbinden, dass es für die Rettung unseres Planeten nicht zu spät ist.
Interesse geweckt?