Vor Kurzem erschien sein neues Buch Dichter-Freunde. Anhand von Briefen und Tagebucheinträgen beschreibt der Autor dabei eine Vielzahl von Freundschaften unter bekannten Autoren und Dichtern wie etwa das Verhältnis zwischen Christian Morgenstern und Michael Bauer oder zwischen Thomas Mann und Jakob Wassermann.
Der Autor Uwe Friesel sagt über diese Neuerscheinung: »Mit größtem Genuss lese ich in dem Band Dichter-Freunde. Schon dieser „Duographie“-Ansatz eröffnet neue Perspektiven, die bei Betrachtung der je einzelnen Schriftsteller meist unter den Tisch fallen. Ein richtig gutes Buch!«
Im Gespräch mit K&N gibt der Autor Thomas Kraft weitere Einblicke in die Thematik des Buches und zu seinem Autoren-Dasein.
Herr Kraft, wie sind Sie zur Thematik Ihres neu erschienenen Buches gekommen? Was fasziniert Sie daran am meisten?
Thomas Kraft: Freundschaften sind mir in meinem Leben immer wichtig gewesen. Es gilt sie zu halten und zu pflegen. Und sie sind ja auch alle sehr unterschiedlich. Im Rahmen meiner literaturwissenschaftlichen Beschäftigung bin ich immer wieder auf dieses Motiv gestoßen, das erste Mal vermutlich bei E.T.A. Hoffmann. Und so habe ich es aufgegriffen und weiterverfolgt. Und bin dabei auf die verschiedensten Konstellationen gestoßen. Ein wahrlich weites Feld! Zumal man allgemein immer vom nicht nur armen, sondern auch einsamen Poeten ausgeht. Dieses Bild galt etwas zu korrigieren.
Welche Dichter-Freundschaft(en) empfinden Sie als am spannendsten und warum?
Thomas Kraft: Darauf kann ich keine eindeutige Antwort geben. Sie sind auf ihre Weise alle sehr spannend, manchmal eher einseitig, unterschiedlich intensiv und zeitlich begrenzt.
Welche Erkenntnis können Sie aus Ihrer Beschäftigung mit den Freundschaften unter Dichtern gewinnen? Können Autoren wirklich auch gesellige Menschen sein?
Thomas Kraft: Natürlich. Autoren feiern in der Regel gerne. Vor allem auch sich und die eigenen Werke – und das mit Recht. Wer jahrelang an einem Buch arbeitet, darf, wenn es abgeschlossen ist, das auch im Kreis der Freunde und geneigten Leser feiern.
Wie fühlen Sie sich jetzt mit Ihrer Entscheidung, das Schreiben nach 40 Jahren aufzugeben? Fiel diese Entscheidung leicht?
Thomas Kraft: Sehr leicht. Trotzdem werden wir sehen, ob es dabei bleibt. Aber ich bin mit mir im Reinen und zuversichtlich, dass auch andere Dinge mein Interesse wecken werden.
Was begeistert Sie besonders an Ihrer Tätigkeit als Gymnasiallehrer für Deutsch und Geschichte?
Thomas Kraft: Der Umgang mit den Schülern, so anstrengend er zuweilen ist. Aber wenn die Arbeit zu guten Ergebnissen führt, freut sich auch der Lehrer.
Das Buch Dichter-Freunde ist bei K&N sowohl als Print als auch als E-Book erschienen. Weitere Informationen finden Sie hier.