In seinem Buch Was außerhalb meines Geistes ist und was ich davon wissen kann. Gedanken über Materie, Geist und Realität geht der Diplomphysiker und Philosophieprofessor Kay Herrmann der zentralen Frage nach, wie unsere persönlichen Erlebnisinhalte jenseits von gegebenen physikalischen Gesetzmäßigkeiten entstehen – und geht dabei auf die Suche nach den elementaren Bausteinen der Materie. Er ist außerdem Außerplanmäßiger Professor für Philosophie mit dem Schwerpunkt Wissenschaftstheorie an der Technischen Universität Chemnitz.
Prof. Dr. Kay Herrmann im Gespräch mit Paulina Carl:
P.C.: In Ihrem Buch schreiben Sie davon, dass Sie entlang Ihrer neuen These eben keinen direkten Gegensatz, sondern mehr eine Möglichkeit der Ergänzung zwischen dem Konstruktivismus und dem Realismus sehen. Inwiefern können Sie aber erklären, warum dieser Gegensatz in der bisherigen Philosophiegeschichte bislang als evident angenommen wurde? Und woran war diese Grundannahme zentral geknüpft?
K.H.: Gibt es einen Zugang zur Wirklichkeit oder bewegen wir uns nur innerhalb unserer eigenen Konstruktionen? Kann das Reale als Maßstab verstanden werden, an dem sich unser Erkennen orientiert? Oder erschaffen wir unsere Welt durch unsere Konstruktionen? Die erkenntnistheoretische Fassung dieser Fragen entspricht dem Begriffspaar Realismus und Konstruktivismus. Es ist eine alte Kontroverse, die nie an Bedeutung verloren hat.
Der Dualismus von Konstruktivismus und Realismus ist in der Philosophie von grundsätzlicher Bedeutung: Für den Realisten existiert die Welt unabhängig von uns, für den Konstruktivisten entsteht die Welt erst durch das erkennende Subjekt und seine Aktivitäten oder in Gemeinschaft mit anderen. Bei einer solchen Formulierung scheint die Unüberbrückbarkeit der Dichotomie von Realismus und Konstruktivismus auf der Hand zu liegen. Dabei handelt es sich jedoch um Stereotype, die in dieser Strenge in der Philosophie schwer anzutreffen sind.
Meist werden die Unterschiede von den jeweiligen Vertretern als so gravierend empfunden, dass es kaum zu einer Auseinandersetzung über übergreifende Aspekte kommt. In der Auseinandersetzung zwischen Konstruktivismus und Realismus werden zumeist die Gegensätze betont. Dabei muss hervorgehoben werden, dass es den Konstruktivismus und den Realismus ohnehin nicht gibt. Sowohl innerhalb des Konstruktivismus als auch innerhalb des Realismus gibt es ein breites erkenntnistheoretisches Spektrum, das schon Vergleiche innerhalb einer konstruktivistischen oder innerhalb einer realistischen Position sehr schwierig macht.
Meine These ist nicht neu. Sie greift eine Diskussion auf, die seit langem die Auseinandersetzung zwischen Konstruktivismus und Realismus bestimmt. So etwas wie einen ‚reinen‘ Konstruktivismus gibt es ebenso wenig wie einen ‚reinen‘ Realismus. Kein Konstruktivist hat jemals behauptet, dass ‚alles konstruiert‘ sei. Zumindest ein minimaler Realismus (z.B. als Grundlage von Sinnesempfindungen) wird von den meisten Konstruktivisten vorausgesetzt. Auch Alltagsdiskurse werden von Konstruktivisten häufig realistisch interpretiert. Umgekehrt sind soziale Realitäten auch für viele Realisten Konstrukte. Der Realist wirft dem Konstruktivisten vor, nicht ohne gewisse realistische Voraussetzungen auszukommen, andererseits wirft der Konstruktivist dem Realisten vor, sich nie direkt auf eine Wirklichkeit beziehen zu können. Denn man könne nur Vorstellungen miteinander vergleichen, nicht aber Vorstellungen mit der Realität selbst. Man könne nie wissen, ob unsere Vorstellungen die Realität richtig beschreiben. Aber auch dieser Einwand trifft nicht grundsätzlich jede realistische Position. Dass wir niemals einen sprachfreien Zugang zur Realität haben, wird beispielsweise von Vertretern des internen Realismus nicht bestritten.
Wir haben sicher keinen Grund anzunehmen, dass unsere inneren Erlebnisstrukturen einer unabhängigen Wirklichkeit entsprechen. Es ist aber auch nicht von der Hand zu weisen, dass bestimmte Erlebnismuster für alle Menschen eine scheinbar objektive Bedeutung erlangen können. So werden wir uns beispielsweise kulturübergreifend darauf einigen können, dass es sich bei dem Gegenstand auf dem Tisch um eine Tasse handelt. Wir werden uns auch kulturübergreifend darauf verständigen können, dass in der Nähe der Erdoberfläche alle Gegenstände unabhängig von ihrer Beschaffenheit mit einer Beschleunigung von 9,81 m/s² in Richtung Erdmittelpunkt gezogen werden. Es gibt also so etwas wie geteilte Konstruktionen, die wir unstrittig als Realität bezeichnen können. Wie lässt sich das erklären? Hier spielen intersubjektive Konstruktionen eine Rolle. Menschen schaffen in ihrem gemeinsamen Handeln eine intersubjektive Konstruktion. Sie schaffen eine Instanz, die eine größere Unabhängigkeit von ihrer eigenen Konstruktion hat. Im gemeinsamen Handeln entsteht eine gemeinsame, intersubjektive Realität. Damit aber verliert der Dualismus von Konstruktivismus und Realismus seine vermeintliche Unerschütterlichkeit. Der Unterschied ist vielmehr ein methodischer: Während der Realist von der Sache ausgeht, geht der Konstruktivist vom Subjekt aus. Erst wenn eine der beiden Seiten verabsolutiert wird, entsteht der Eindruck dieses fundamentalen Gegensatzes. Realismus und Konstruktivismus sind methodisch unterschiedliche Ansätze, aber der Gegensatz ist nicht unüberbrückbar.
Es bleibt die Frage, auf welcher Basis solche intersubjektiven Konstruktionen gelingen können. Es wird schnell möglich sein, sich gemeinsam von der Realität eines Tisches zu überzeugen. Hier spielt z.B. der Austausch über die gemeinsame Erfahrung stabiler Wahrnehmungsmuster eine wichtige Rolle. Wenn wir uns über die Realität des Tisches einig sind, gibt es darin keinen Verweis auf etwas Außenweltliches. Es geht letztlich um unsere Konstruktionen. Genauso können wir uns über die Realität bestimmter sozialer Verhältnisse verständigen. Auch hier gibt es keinen Bezug auf etwas Außenweltliches. Was uns aber von der Realität bestimmter Dinge überzeugt, sind ‚Realitätszeugnisse‘. Das können eben Erfahrungen wie Unabänderlichkeit, Konstanz, Stabilität, Widerständigkeit oder bestimmte Widerfahrnisse sein.
P.C.: Entspringen diese Grundannahme womöglich bereits aus den Erkenntnissen von Sokrates und Platon?
K.H.: Auf jeden Fall! Schon bei Sokrates und Platon wird ein Dualismus formuliert, der dann in verschiedenen Varianten die abendländische Philosophie durchzieht. Man könnte auch den Dualismus zwischen Konstruktivismus und Realismus als eine Version davon betrachten.
P.C.: Wie meinen Sie das?
K.H.: Sokrates selbst hat keine Werke verfasst. Alles, was wir über Sokrates wissen, stammt aus den Schriften seiner Zeitgenossen und Schüler. Sein berühmtester Schüler war Platon.
In Platons dialogischem Werk Phaidon werden die letzten Stunden vor der Hinrichtung des Sokrates geschildert. Am Tag seines Todes versammeln sich seine Freunde bei ihm im Gefängnis. Es entspann sich ein Gespräch über die Fortexistenz der Seele nach dem Tod. Sokrates glaubte an das Weiterleben der Seele nach dem Tod. Sokrates definiert den Tod als Trennung der Seele vom Körper. Der Leib stehe der Erkenntnis der Wahrheit im Wege, weshalb sich der Philosoph seiner Einflüsse erwehren müsse. Erst der Tod bringe die vollständige Lösung. Nur das Zusammengesetzte könne sich auflösen, das Einfache bleibe immer dasselbe. Der Körper gehöre zum Ersten, die Seele zum Letzten. Der Körper sei das Veränderliche, zugleich das Sichtbare und sinnlich Wahrnehmbare, die Seele aber das Gleichbleibende und Unsichtbare. Die Seele vergeht nicht nach dem Tode. Damit vollzieht sich bereits bei Sokrates eine Trennung in eine veränderliche körperliche Welt und eine sich gleichbleibende geistige Welt.
Noch deutlicher wird dies in Platons Höhlengleichnis, das in seinem Dialog über den Staat, die Politeia, zu finden ist. Darin werden gefesselte Menschen in einer Höhle beschrieben, deren einzige Lichtquelle ein Feuer ist, das hinter ihnen brennt und Licht auf die Höhlenwand vor ihnen wirft. Eine andere Person trägt verschiedene Gegenstände zwischen den Gefangenen und dem Feuer hindurch, wodurch die Gegenstände Schatten auf die Höhlenwand werfen. Alles, was diese Menschen bisher gesehen haben, sind Schatten. Einer von ihnen kann sich befreien, läuft aus der Höhle und sieht die reale Welt, die Gegenstände, die die Schatten erzeugt haben, und die Sonne. Dieses Gleichnis steht für die Vorstellung, dass es hinter unserer sinnlichen und veränderlichen Welt (der Schattenwelt) eine wahre Wirklichkeit (als Ursache der Schatten) gibt. Diese wahre Welt sieht Platon in einer intelligiblen Realität, der Welt der ewigen und unbeweglichen Ideen. Die Gegenstände der sinnlichen Welt sind nach diesem Gleichnis nur unvollkommene Abbilder der Ideen.
Wenn man so will, deutet sich schon bei Platon der Unterschied zwischen einer konstruierten und einer realen Welt an. In den Schatten kann man die Sinnbilder unserer Konstruktionen sehen. Die Menschen in der Höhle können sich nur über die Schatten verständigen und diese miteinander vergleichen. Hinter den ‚Schattenkonstruktionen‘ liegt die ‚wahre Wirklichkeit‘, die Welt der Ideen. Schon im Höhlengleichnis ist also die Dualität zwischen einer konstruierten Welt und der realen Welt angelegt. Diese Dualität zieht sich seither mit unterschiedlichen Deutungsvarianten durch die Geschichte der Philosophie.
P.C.: Können Sie den Zustand der “Ko-Existenz”/der Ergänzung von Konstruktivismus und Realismus an einem konkreten Beispiel festmachen, um diesen besser verständlich zu machen?
K.H.: Wenn man Realismus und Konstruktivismus als zwei verschiedene Aspekte desselben Erkenntnisprozesses betrachtet, kann man eine Vielzahl von Beispielen anführen, in denen beide Aspekte sichtbar werden. In meinem Buch habe ich unter anderem den physikalischen Zusammenhang zwischen der Wassertiefe und dem Schweredruck des Wassers angeführt. Die Konstruktion dieses Sachverhaltes kommt in dem Satz zum Ausdruck: „Der Schweredruck wächst direkt proportional zur Wassertiefe“ oder mathematisch „p ~ h“. Es ist eine Konstruktion, die keinen Bezug zu einer Außenwelt hat. Das ist die konstruktivistische Sicht. Auf der anderen Seite kann das Reale von jedem Menschen erfahren werden: Zum Beispiel durch das Erleben eines Druckers oder durch das Verhalten von Messgeräten. Über solche Erfahrungen ist eine intersubjektive Verständigung möglich. Das wäre die realistische Sicht. Ich habe in meinem Buch von objektiven Realitätszeugnissen gesprochen. Diese Überlegung lässt sich auch auf nicht-physikalische Sachverhalte übertragen. Man denke etwa an soziale Gebilde wie ‚Geschlechterrollen‘ oder ‚Ehe‘: Einerseits sind sie soziale Gebilde, andererseits sind ihre Wirkungen intersubjektiv erfahrbar, insofern sind sie auch real.
P.C.: Was würden Sie als die letztliche Erkenntnis aus Ihrer Beschäftigung mit der Frage nach dem Außenraum des Geistes herausstellen?
K.H.: Die Quintessenz der Beschäftigung mit dem Außenraum ist letztlich, dass es sich um eine Annahme handelt, deren Richtigkeit durch Beobachtung weder bestätigt noch widerlegt werden kann. Solche Annahmen sind metaphysische Hypothesen. Sie sind empirisch nicht überprüfbar. Für zwei Wissenschaftler, die einen Berg erforschen, macht es keinen Unterschied, ob der eine annimmt, der Berg befinde sich auch in einem Außenraum, während für den anderen der Berg nur ein Konstrukt ist, das erst in unserer Innenwelt entsteht. Die Forschungsergebnisse beider Wissenschaftler werden letztlich identisch sein. Beide Wissenschaftler werden auch in der Lage sein, sich über ihre Forschungsergebnisse zu verständigen und eine Einigung zu erzielen.
P.C.: Was hat das jetzt aber mit dem von Ihnen zitierten Matrix-Argument zu tun?
K.H.: Die Täuschung der Menschen im Film Matrix ist leicht zu durchschauen: Menschen, die in einer Nährlösung gehalten werden und denen eine Welt vorgegaukelt wird, die so nicht existiert. Das philosophische Problem ist schwieriger: Ich habe letztlich keine Kriterien, nach denen ich entscheiden kann, ob die Welt, die ich wahrnehme, letztlich nur in meiner Innenwelt existiert oder ob sie auch in einem Außenraum so besteht. Mit der Annahme eines Außenraums handeln wir uns zusätzliche erkenntnistheoretische Probleme ein: Unser Gehirn erzeugt für uns ein Außen und ein Innen, die Erfahrung liegt uns nur als Innenweltliches vor, das eine räumliche und zeitliche Ordnung besitzt. Mit der Außenraumthese würde ich diese raumzeitliche Ordnung in eine Außenwelt verdoppeln, was zu Widersprüchen und Ungereimtheiten führt.
P.C.: Ist der Anspruch auch, dass mit diesen Erkenntnisse im Alltag “neu” gedacht wird?
K.H.: Da die Außenraumthese empirisch nicht überprüfbar ist, folgt daraus für die Alltagserfahrung selbst nichts. Das liegt in der Natur metaphysischer Hypothesen.
Aber vielleicht kann uns das Nachdenken über diese Probleme zu mehr Bescheidenheit mahnen und vor allem dazu, bestimmte metaphysische Annahmen nicht mit gesichertem Wissen zu verwechseln. Worauf ich aber in meinem Buch hingewiesen habe, ist die starke ‚Außenweltfixierung‘ unserer Gesellschaft. Dinge, die im ‚Außenraum‘ verortet werden (z.B. ein schickes Auto, ein eigenes Haus oder eine Fernreise), werden oft höher bewertet als rein innerweltliche Erfahrungen. Das Streben nach ‚äußeren Ressourcen‘ stößt schnell an Grenzen. Die globale Umwelt- und Klimakrise hat uns dies besonders dramatisch vor Augen geführt.
Die erkenntnistheoretische Diskussion der Außenraumthese zeigt, dass Erleben sich eben nicht im Nicht-Erleben der Außenwelt erschöpft. Wir haben innere Ressourcen, die uns praktisch unbegrenzt zur Verfügung stehen.
P.C.: Das klingt nach einem lebenspraktischen Ansatz. Wollen Sie damit etwa sagen, dass wir alle zu meditieren beginnen sollten?
K.H.: Das nicht! Obwohl Meditation ein guter Weg ist, um mehr Achtsamkeit zu entwickeln. Was ich damit sagen will, ist viel einfacher: ‚Außen‘ und ‚Innen‘ werden in unserem Inneren gleichwertig erfahren. Für unser Inneres stehen diese Erfahrungen gleichberechtigt nebeneinander. Erfülltes Erleben ist nicht notwendigerweise an einen immensen äußeren Ressourceneinsatz gebunden. Ich kann ein großes Haus besitzen, ein schickes Auto fahren und eine hohe berufliche Position erreichen. Aber wenn darüber meine Beziehung zerbricht und meine Gesundheit leidet, werden mir die ‚äußeren Dinge‘ wenig Glück bringen. Ein erfülltes inneres Erleben hingegen kann ich auch ohne großen Ressourcenaufwand haben: das Gefühl, einen geliebten Menschen in der Nähe zu wissen, eine Auszeit nach einem stressigen Tag oder das Gefühl, von einem anderen Menschen geschätzt und verstanden zu werden.
Auch Gefühle, Stimmungen und Emotionen sind real und werden von uns als real erlebt. Mein Buch endet mit einem Text des britischen Religionsphilosophen Alan Watts. Um uns Lesern das Wort ‚Wirklichkeit‘ zu erklären, bedient er sich eines interessanten Stilmittels: Er springt von der sprachlichen Ebene direkt auf die Erlebnisebene. Genau an der Stelle, an der der Leser oder Zuhörer eine Erklärung des Begriffs ‚Wirklichkeit‘ erwartet, ertönt der Klang eines Gongs. Dieses interessante Stilmittel habe ich in meine Lesung integriert. In diesem Sinne dienen auch die Bilder, die ich im Buch verwende, nicht nur der Illustration oder der Auflockerung. Ich möchte mit ihnen philosophische Konzepte erlebbar machen.
P.C.: Verfolgen Sie ein weiterführendes Ziel?
K.H.: Ja. Mein Ziel ist es, den philosophischen Blick wieder auf die Subjektivität zu richten, wenn es um die Frage nach dem Körper-Geist-Verhältnis geht. Manche Philosophen sprechen von der Subjektvergessenheit der modernen Philosophie des Geistes. In der modernen Philosophie des Geistes dominiert ein physikalischer Materialismus. Dieser hat zweifellos viel geleistet, stößt aber an Grenzen, wenn es etwa um Fragen geht wie: Kann ich die Art und Weise, wie ich persönlich z.B. Rot erlebe, in eine physikalische Sprache übersetzen?
Husserls Phänomenologie geht von vornherein einen anderen Weg. Sie geht methodisch von dem Erleben des einzelnen Subjekts aus. Nur in diesem Subjekt konstituiert sich die Welt. Auch der Andere ist mir nur in meinem Erleben gegeben.
An diesem Ansatz möchte ich anknüpfen. Deshalb schlage ich vor, Erlebnisse (in denen die Privatheit des Erlebens bereits enthalten ist) als Grundlage für physikalische Objekte zu nehmen und nicht umgekehrt. Ein Leib-Seele-Problem (oder Körper-Geist-Problem) kann in einem solchen Ansatz gar nicht mehr auftreten. Natürlich sind diese Überlegungen nicht neu. Neu und weiterführend ist aber die Frage, ob der Weg vom persönlichen Erleben zum intersubjektiven Wissen (und damit zu den physikalischen Objekten) auch streng analytisch gegangen werden kann. An dieser Aufgabe arbeite ich derzeit gemeinsam mit dem österreichischen Logiker und Philosophen Alexander Zimmermann. Wir bewegen uns dabei an der Schnittstelle zweier unterschiedlicher philosophischer Richtungen: der Phänomenologie und der analytischen Philosophie. Die Arbeit ist sehr herausfordernd, denn was intuitiv klar erscheint, erweist sich bei genauerem Hinsehen als äußerst komplex.
Kay Herrmann bei einer Lesung in Chemnitz am 6. April 2024.
Das Buch ist im November 2023 sowohl als Print als auch als E-Book bei K&N erschienen. Weitere Informationen zum Buch finden sich hier.
Weitere Informationen zum Autoren Kay Herrmann finden Sie hier.
Paulina Carl, K&N