Beschreibung
Die vorliegende Studie versucht die Frage nach der Urheberschaft bzw. nach der Begründung der Fantastik – im doppelten Wortsinne – zu beantworten. Dabei wird bezugnehmend auf die französische Diskussion der 1820 und 30er Jahre betrachtet, inwiefern die Begründung derselben im Werk E.T.A. Hoffmann gesehen werden kann. In den Textinterpretationen wird die Überschreitung des Wunderbaren durch das Fantastische anhand des Klein Zaches nachverfolgt sowie die möglichen unterschiedlichen Ausformungen exemplarisch aufgezeigt. So wird das Capriccio Prinzessin Brambilla als Ästhetik des Schwindels gelesen, die das für die Fantastik bestimmende Zögern hervorruft, während das Märchen Meister Floh Hoffmanns Vorgabe folgend als Karikatur betrachtet wird, in der die Relativität der Begriffe Wahrscheinlichkeit, Realität und Wunderbares dargestellt wird, wobei letzterer als menschliche Fehlleistung erscheint. Abschließend wird eine Neulektüre der Dialogerzählung Des Vetters Eckfenster unternommen, die diese als Poetik der Fantastik faßt. Ausgehend von der Erklärung des Vetters bezüglich seiner zwei Geistesprinzipien werden diese einzeln und in ihrem Zusammenspiel betrachtet und ihre postulierte bzw. mögliche Simultanität als ‚hésitation’ im Sinne Todorovs herausgearbeitet. Der Autor studierte der Germanistik / Romanistik an den Universitäten Würzburg, Tübingen und Avignon. Promotion mit vorliegender Arbeit an der Universität Giessen. Zahlreiche Aufsätze.